Rubin Okotie: Der Comeback-Plan des Knipsers

„Rubin Okotie ist im Moment von einem Einstieg ins Mannschaftstraining weit entfernt“, sagt der behandelnde Arzt. Die Leidensgeschichte, der Comeback-Plan des Löwen-Stürmers.
von  Matthias Eicher
Rubin Okotie: Von einem Comeback weit entfernt.
Rubin Okotie: Von einem Comeback weit entfernt. © MM/AZ

München - Es klang wie ein frommer Wunsch: „Ich will, dass Rubin in vier Wochen wieder auf dem Platz steht“, sagte 1860-Trainer Torsten Fröhling nach der Verletzung seines Stürmers Rubin Okotie. Das war vor drei Wochen.

Ein Rückblick: Der Top-Torjäger der Löwen musste im Spiel gegen den FC Ingolstadt Anfang März verletzt ausgewechselt werden. Diagnose: Entzündung des Innenbands, mehrere Wochen Zwangspause. Seitdem ist es allerdings ziemlich still geworden um den österreichischen Knipser, ohne dessen Tore die Löwen noch viel tiefer im Abstiegssumpf stecken würden. Nach der Diagnose hieß es, der 27-Jährige falle zwei bis mehrere Wochen aus. Daher war bisher in Sachen Rückkehr eher Rätselraten angesagt.

Und jetzt? Kann der sehnlichst erwartete Goalgetter, der mit 13 Treffern bisher Top-Torjäger der Liga und Löwen-Lebensversicherung in Personalunion war, wieder einsteigen? „Okotie ist im Moment von einem Einstieg ins Mannschaftstraining weit entfernt“, sagt Uwe Veronik, medizinischer Koordinator der Löwen, zur AZ. „Man kann jetzt noch keine Prognose abgeben, wann er wieder fit sein wird.“

Das Problem an der Sache: Okoties rechtes Knie müsse komplett reizfrei sein, damit der Knipser „Schritt für Schritt wieder an die Belastung herangeführt“ werden kann.

Das Okotie-Rätsel geht also in die nächste Runde. Veronik versucht, etwas Licht in das Verletzungs-Dunkel zu bringen: „Es ist sehr wichtig, nichts zu überstürzen, man muss von Tag zu Tag entscheiden“, sagt er. Immerhin: Okotie wird tatsächlich nächste Woche – wie von Trainer Fröhling gewünscht – wieder auf dem Platz stehen: „Am Montag beginnen wir mit leichtem Reha-Training auf dem Rasen.“ Dann wird Okotie mit Physio Stefan Engels mit dem Ball arbeiten – aber nur sehr dosiert. „Mitte der Woche kann man eine vorsichtige Prognose abgeben, wann er wieder fit ist“, sagt Veronik, der den Stürmer täglich in seiner Praxis zum Stabilisierungs- und Krafttraining begrüßt. Das heißt: An einen Einsatz im nächsten Liga-Spiel gegen Erzgebirge Aue am Ostersonntag (13.30 Uhr) ist nicht zu denken.

Der Hintergrund der Leidensgeschichte ist bekannt: Okotie zog sich in der Hinrunde gegen den VfL Bochum einen Bänderriss zu, spielte mehrfach trotz Verletzung und schleppte sich angeschlagen in die Winterpause. Auch da konnte Okotie nicht dieselben Grundlagen für die Rückrunde legen wie seine Kollegen, bevor seine alte Verletzung schließlich durch einen Press-Schlag im Ingolstadt-Spiel wieder aufriss. Fazit: Der Zeitpunkt von Okoties Comeback bleibt ungewiss, weil er stark davon abhängt, ob das Knie stabil bleibt.

Gute Neuigkeiten gibt’s dagegen bei einem Sturm-Kollegen: Stephan Hain konnte gestern nach überstandener Verletzung ins Training einsteigen. Der 26-Jährige fiel lange Zeit mit einem Knorpelschaden aus, kam dann zurück, im Spiel gegen Sandhausen warf ihn ein Muskelfaserriss im Oberschenkel schließlich wieder zurück. „Knie hält, Oberschenkel hält – so kann es weitergehen“, sagte Hain und fügte im Hinblick auf den Test am Samstag gegen Rubin Kasan (11.30 Uhr, Sportpark Heimstetten) an: „Ich denke schon, dass ich ein paar Minuten bekomme. Das ist eine gute Möglichkeit, um wieder in den Rhythmus zu kommen.“ Gegen Aue steht die hängende Spitze – vorausgesetzt, weitere Rückschläge bleiben aus – wieder zur Verfügung.

Und da ist ja auch noch Rodri. Der kleine Spanier avancierte durch seinen ersten Treffer im Löwen-Trikot beim Remis gegen Aalen zum Löwen-Retter. Am Wochenende weilte der Spanier in seiner Heimat in Sevilla, holte seinen neuen Hund nach München, einen Weimaraner. Auf dem quirligen Angreifer, der neben dem jungen und sich derzeit wegen Rückenproblemen im Aufbautraining befindlichen Fejsal Mulic einziger nomineller Stürmer ist, ruhen nun die größten Hoffnungen. Mit weiteren Toren würde Rodri auch das Okotie-Rätsel obsolet machen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.