Rosenkrieg beim Ex-Löwen

Mustafa Kucukovic (22) soll Ex-Frau bedroht haben. Vier Polizisten stellen ihn am Spielplatz
MÜNCHEN Das Engagement von Mustafa Kucukovic auf Giesings Höhen, es war ein großes Mißverständnis. Nach einem knappen Jahr in Giesing ging der erfolglose Angreifer im Januar 2009 nach Grenoble. Nicht zum Skifahren, sondern um dort beim Erstliga-Aufsteiger Fußball zu spielen. Doch auch in Frankreichs Alpen ist das Sturmtalent nicht mehr als ein Teilzeitarbeiter. In dieser Saison stehen für den Bosnier bei Grenoble Foot gerade mal zwei Kurzeinsätze mit insgesamt 14 Minuten Einsatzzeit zu Buche.
Nun jedoch macht Kucukovic („Bei 1860 wurde ich verars...“) von sich reden. Leider nicht am Ball, sondern mit einem Rosenkrieg. Es geht um das Sorgerecht für seinen zweijährigen Sohn Joe, dessen Namen der Stürmer sogar auf den Arm tätowiert hat.
Was war passiert? Aufgebracht war der Stürmer am Sonntag auf der Hamburger Polizeiwache 14 in Neustadt erschienen. Laut „Hamburger Morgenpost“ habe Kucukovic dort behauptet, sein Sohn, der bei seiner 25-jährigen Ex-Frau in der Neustadt lebt, müsse in verwahrlosten Verhältnissen aufwachsen. Die alarmierten Beamten fuhren prompt zur Wohnung, allerdings öffnete niemand. Daraufhin gab die Polizei den Fall an den Sozialen Dienst weiter.
Am Montag erreichte die Polizei dann ein Notruf der Ex-Frau des Fußball-Profis. Sie fühle sich von Kucukovic massiv bedroht. Kurz nach 12 Uhr mittags habe er sie und das gemeinsame Kind am Spielplatz nahe der Wohnung abgepasst. Es kam zum Streit. Zwei Streifenwagen wurden zum Tatort beordert, vier Beamte umstellten Kucukovic am Spielplatz.
Gegenüber den Beamten wiederholte der 22-Jährige die Vorwürfe. Daraufhin nahmen die Beamten zusammen mit Kucukovics Ex-Frau die besagte Wohnung in Augenschein. Das Resultat: Weder war die Wohnung verwahrlost, noch die Verfassung des Kindes besorgniserregend.
Doch die Vorwürfe Kucukovic’ sollen noch heftiger gewesen sein. Gegenüber den Polizisten soll der ehemalige U21-Nationalspieler behauptet haben, dass seine Ex-Liebe Drogen nehmen würde. „Freunde haben mir das mit den Drogen erzählt“, sagte Kucukovic der „Morgenpost“, „da habe ich versucht, sie zu erreichen, bin dann nach Hamburg gefahren. Ich liebe mein Kind über alles, wollte es unbedingt sehen.“ Die Polizei prüft nun den Drogenvorwurf – hat bislang aber keinerlei Hinweise auf die Einnahme von Rauschmitteln gefunden.
Auf der Internet-Plattform „Facebook“ hat Kucukovic seinen Status übrigens am Sonntag geändert: „Liebt seinen Sohn und seine Frau“ steht dort zu lesen. Ob er damit seine Ex-Frau meint, darf bezweifelt werden.Oliver Griss