Röslers Schubser

Wenn es schlecht läuft für 1860, dann hat das 1:1 bei Union Berlin noch ein Nachspiel. Ein sportjuristisches. Denn unmittelbar nach dem Schlusspfiff ist es zu Tumulten auf dem Rasen gekommen - mit dabei Sascha Rösler.
von  Abendzeitung
Rudelbildung in Berlin -Sascha Rösler ware dabei
Rudelbildung in Berlin -Sascha Rösler ware dabei © dpa

MÜNCHEN - Wenn es schlecht läuft für 1860, dann hat das 1:1 bei Union Berlin noch ein Nachspiel. Ein sportjuristisches. Denn unmittelbar nach dem Schlusspfiff ist es zu Tumulten auf dem Rasen gekommen - mit dabei Sascha Rösler.

Vor der Löwen-Bank passierte das, was im Schiedsrichter-Jargon „Rudelbildung“ genannt wird. Etliche Spieler beider Teams liefen zusammen, es fielen unfreundliche Worte. Auch 1860-Sportdirektor Miki Stevic („Ich wollte nur beruhigen“) mischte auf dem Platz mit, er ging auf Union-Verteidiger Dominic Peitz zu. Als Sascha Rösler dem Berliner von hinten einen Schubs gab, fiel Peitz auf dem seifigen Untergrund um. Schiri Winkmann übersah es offenbar; im Fernsehen war der Schubser deutlich zu sehen. Ob der DFB jetzt anhand der TV-Bilder gegen Rösler ermittelt?

„Das wäre lächerlich“, sagte Manager Stevic der AZ, „Sascha hat Peitz nur mit drei Fingern berührt – und der ist umgefallen, als wenn er aus dem neunten Stock gestürzt wäre. Das ist ein ganz schlechter Schauspieler. Ich erwarte in der Bundesliga Fairness. Das hatte aber wenig damit zu tun.“ Deswegen erwarte er keine Ermittlungen durch den DFB-Kontrollausschuss.

Auch Union-Trainer Uwe Neuhaus befand: „Das sollte man nicht überbewerten.“ Löwen-Coach Ewald Lienen sagte: „In diesem Stadion war eine fanatische Atmosphäre, da kann so etwas schon passieren.“

Statt einer Rüge erhielt Rösler ein Lob von oben. Nicht für seiner Schubser freilich, sondern für seine Leistung im Mittelfeld. „Ich bin erfreut darüber“, sagte Stevic, „dass Rösler in seiner neuen Rolle zuletzt immer besser geworden ist.“

Eine vorzeitige Trennung von Rösler (Vertrag bis Juni 2010) ist inzwischen kein Thema mehr bei 1860. Stevic: „Wir wollen den Kader ja nicht schwächen, sondern gezielt verstärken.“

O. Griss

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