Rösler will zu den Löwen, aber...

...zuvor fordert sein Berater von Noch-Klub Mönchengladbach eine Abfindung. Er würde bei 1860 einen Vertrag bis 2010 bekommen - darauf hat man sich schon verständigt.
MÜNCHEN Stefan Reuter ist viel unterwegs – auch am Dienstagvormittag war der 1860-Sportdirektor nicht am Trainingsgelände an der Grünwalder Straße. Um in Ruhe den Deal mit Sascha Rösler, den bei Bundesliga-Aufsteiger Mönchengladbach ausgemusterten Ex-Löwen, abzuwickeln?
Leicht wird es zumindest nicht, den Transfer mit dem ehemaligen U21-Nationalspieler (213 Zweitligaspiele, 62 Tore) zu stemmen, schon allein aus finanzieller Sicht. Zwar hat Gladbachs Sportdirektor Max Eberl via AZ mitgeteilt, dass sie „Rösler keine Steine in den Weg legen“ werden, doch für 1860 gibt es ein entscheidendes Handicap: Rösler verfügt beim Bundesliga-Schlusslicht über einen gut dotierten Vertrag bis 2010 mit einem jährlichen Gehalt von rund 800000 Euro.
Es geht wieder mal ums Geld. „Sascha muss erst seine Abfindung von Gladbach bekommen, sonst kann er den Vertrag nicht auflösen“, sagte Rösler-Berater Dirk Lips am Dienstag der AZ, „das ist eine Frage der Vernunft. Sascha ist 31. Er hat damals Hoffenheim abgesagt – wegen Gladbach. Wenn Borussia nicht nachgibt, wird es sehr schwer für 1860, Rösler unter Vertrag zu nehmen.“ Weil den Löwen auch das nötige Kleingeld fehlt, ihren Wunschspieler aus dem Vertrag rauszukaufen...
Dass Reuter bereits mit Gladbach über Rösler verhandelt, weiß Lips übrigens erst seit Montag. „Ich bin gerade erst aus den USA zurückgekehrt, habe aber schon mit Reuter telefoniert. Ich habe ihm meine Vorstellungen genannt, und er ist auch damit einverstanden. Die Vertragslänge wäre so wie in Gladbach.“ Also bis 2010. Lips: „Sascha will keinen Rentenvertrag bei den Löwen. Er hat großes Interesse, zu 1860 zu wechseln. Mit den Löwen wird am stärksten über einen Wechsel gesprochen.“ Mit Bielefeld, Nürnberg oder auch Augsburg soll es keine Verhandlungen geben.
Und Rösler will den Blauen zeigen, dass sein Scheitern 2001 bei den Löwen nicht an ihm, sondern an Trainer Werner Lorant lag. Lorant hatte ihn zwar verpflichtet, aber danach nicht berücksichtigt. Nun könnte sich Rösler ein zweites Mal bei 1860 versuchen – falls Gladbach nachgibt und sich mit dem Offensivmann doch noch einigt.
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Oliver Griss