Rösler und Lauth – die Würfel-Connection
Wieso sich der Kapitän für den Verbleib seines Sturmpartners bei den Löwen stark macht. Lauth: „Er macht alles dafür, dass er auch nächstes Jahr dabei ist. Ich bin dafür, dass Sascha hier bleibt."
MÜNCHEN Als Sascha Rösler in Minute 68 vom Feld trabte, um Djordje Rakic Platz zu machen, brandete Applaus auf. Eigentlich nichts Außergewöhnliches – für Rösler, der von den Löwen-Anhängern schon oft ausgefiffen worden war, jedoch durchaus. Er winkte verlegen zurück – und sagte später schmunzelnd: „Leistung honorieren die Fans.“
Tatsächlich war der 32-Jährige beim 3:2 gegen Aachen erneut einer der wichtigsten Löwen: das 1:1 von Pappas hatte er vorbereitet, das 2:1 selbst erzielt. Hinterher gab's wieder ein Lob vom Trainer. „Vor Sascha“, sagt Ewald Lienen, „kann man nur den Hut ziehen. Er hat wieder gezeigt, wie wertvoll und wichtig er für die Mannschaft ist."
Der Wandel Röslers – vom vermeintlichen Fehleinkauf zur Führungskraft – schreitet weiter voran. In den letzten zehn Partien, bei denen Rösler in der Anfangself stand, hat der TSV 1860 immerhin 18 Punkte geholt. Ohne den Ex-Gladbacher waren die Blauen deutlich schwächer. „Sascha ist für unseren Aufschwung verantwortlich“, sagt Lienen.
Doch ob Rösler auch nächste Saison noch für 1860 stürmt, ist unklar. Bislang gab's von den Funktionären noch kein positives Signal. Der Verein, so sagt es Lienen, wolle mit Planung der neuen Saison noch warten: „Wir wollen wissen, was wir mit dieser Mannschaft noch erreichen können.“
Ob Rösler, dessen Vertrag im Sommer 2010 ausläuft, nun bereits das Pokern begonnen hat? Nach dem Aachen-Spiel wies er jedenfalls darauf hin, dass er auch „andere Optionen" habe. Eine davon, soll übrigens ausgerechnet der Samstags-Gegner Alemannia Aachen sein. Am Samstag flirtete Rösler wieder mit seinem früheren Arbeitgeber. „Aachen war die Station, wo ich mich am wohlsten gefühlt habe", sagte der Angreifer. Ein Zufall, dass Rösler ausgerechnet jetzt so offen über seinen alten Verein sprach? Wohl kaum.
Rückhalt bei 1860 hat Rösler mittlerweile jedoch auch. Kapitän Benny Lauth plädiert dafür, dass der Routinier gehalten wird: „Er macht alles dafür, dass er auch nächstes Jahr dabei ist. Ich bin dafür, dass Sascha hier bleibt." Und das aus zwei Gründen: Erstens ist Rösler jener Sturmpartner, mit dem sich Lauth auf dem Feld am besten versteht. Außerdem versteht er sich auch außerhalb des Platzes glänzend mit Rösler. „Ich weiß schon, warum Benny will, dass ich bleibe", sagte Rösler am Samstag lachend in den Katakomben der Allianz Arena, „er zieht mir beim Würfeln immer das Geld aus der Tasche. Aber es ist schön, wenn sich Benny für mich einsetzt."
Rösler und Lauth - gibt's die Würfel-Connection auch noch in der nächsten Saison beim TSV 1860? Oliver Griss