Rösler macht sich Druck: Auftrumpfen oder gehen

Der Löwen-Profi will sich endlich beweisen und setzt sich eine Frist von vier Spielen.
von  Abendzeitung
Sascha Rösler will bei 1860 endlich für Furore sorgen.
Sascha Rösler will bei 1860 endlich für Furore sorgen. © Bongarts/Getty Images

Der Löwen-Profi will sich endlich beweisen und setzt sich eine Frist von vier Spielen.

MÜNCHEN Nein, seinen Humor hat er noch nicht verloren. Als Sascha Rösler an der Schuhputzanlage steht und über seine Rolle beim TSV 1860 spricht, ruft Kollege Stefan Aigner ihm zu: „Sascha, sagst du gerade, dass du in der Form deines Lebens bist?“ Rösler schmunzelt und ruft zurück: „Im Pokern vielleicht.“

Tatsächlich gibt es vom Ex-Gladbacher keine Sprüche mehr. Als Hoffnungsträger war er im Dezember 2008 zu 1860 gestoßen, die Erwartungen konnte er jedoch noch nicht erfüllen. Zwischenzeitlich strich ihn Trainer Ewald Lienen sogar aus dem Kader. Doch das ist passé. Seit dem 1:0 in Bielefeld hat der 32-Jährige wieder eine Perspektive beim Zweitligisten – mit neuer Kurzhaarfrisur und in neuer Rolle: als hängende Spitze neben Kapitän Benny Lauth. Eine Position, die Rösler als seine „Lieblingsposition“ beschreibt: „Je weiter vorne ich spiele, umso wohler fühle ich mich.“

Beim Duell mit Fortuna Düsseldorf will Rösler Coach Lienen nun beweisen, dass er in all den Monaten nur auf der falschen Position – laufintensiv im Mittelfeld – spielen musste. Der Cheftrainer jedenfalls rechnet Rösler den Willen, sich neu beweisen zu wollen hoch an: „Davor ziehe ich den Hut.“ Lienen gibt Rösler eine neue Chance.

Doch der ehemalige U21-Nationalspieler ist noch ein bisschen skeptisch, ob es mit dem Durchbruch klappt. „Natürlich habe ich Vertrag bis zum Sommer“, sagt Rösler, „aber ich warte jetzt mal die nächsten vier Spiele ab.“ Vier Spiele, die darüber entscheiden, ob er bleibt oder in der Winterpause geht? „Die Zweitliga-Tauglichkeit muss ich keinem mehr beweisen“, sagt er, „aber ich muss auch der Mannschaft helfen können. Ein Tor wäre mal ganz nett. Das würde vieles erleichtern.“

Sollte das Bielefeld-Spiel für ihn nur ein Zwischenhoch gewesen sein, will Rösler – einer der Topverdiener im Klub – 1860 entgegenkommen: „Ich bin nicht der Typ, der dem Klub auf der Tasche liegen will.“ Schließlich will er mit Freundin Annika irgendwann wieder zurück in den Westen. „Es wäre reizvoll, dort die Karriere zu beenden. Oliver Griss

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