Rob Friend: So wurde er ein Löwe

Rob Friend soll die Sturmprobleme der Löwen beheben und den TSV 1860 mit Benny Lauth zum Aufstieg schießen. Er wird bis 2014 ausgeliehen. Die AZ beantwortet die wichtigsten Fragen
von  Markus Merz

München - Er ist da: Der Wunschstürmer. Der Stoßstürmer. Der Aufstiegsstürmer? Rob Friend, am Donnerstag beim TSV 1860 als Zugang von Eintracht Frankfurt vorgestellt, muss in den kommenden Wochen und Monaten vielen Ansprüchen gerecht werden. Er selbst will sich gerne daran messen lassen. Und formuliert große Ziele: „Ich bin hierher gekommen, um aufzusteigen. In diesem oder im nächsten Jahr.”

Nun ist Friend einer, der weiß, wie man von der zweiten in die erste Bundesliga kommt. Dreimal ist ihm dieses Kunststück gelungen. 2008 mit Borussia Mönchengladbach, 2011mit Hertha BSC Berlin und in der vergangenen Saison mit Eintracht Frankfurt. Mit den Löwen will er den vierten Aufstieg schaffen, den dritten innerhalb von drei Jahren. „1860 ist ein Riesenverein, hat ein Riesenpotenzial”, sagt Friend, der am Mittwoch Geburtstag hatte. „Die Chance ist ein super Geschenk.”

Viel versprechen sich auch die Löwen vom 32-jährigen Angreifer, der insgesamt 32-mal für sein Heimatland Kanada aufgelaufen ist. „Er ist der Stürmer, den wir brauchen”, sagte Trainer Alexander Schmidt am Donnerstag bei der Präsentation. Beim zuvor angesetzten Training konnte Friend nur Lauftraining absolvieren. Eine Erkältung verhinderte sein Mitwirken beim Mannschaftstraining. Bis zum Start gegen den 1. FC Kaiserslautern am 4. Februar soll er fit sein.

Zehn Tage vor dem Pflichtspiel-Auftakt im neuen Jahr beantwortet die AZ die wichtigsten Fragen zum Transfer von Rob Friend zu den Löwen.

Wie kam der Wechsel zustande?
Eigentlich hatte Rob Friend schon mit Deutschland abgeschlossen, stand kurz vor einem Wechsel in die Heimat zu den Vancouver Whitecaps. „Der Flug war schon gebucht. Dann hat mich aber mein Berater angerufen und mir vom Interesse der Löwen erzählt. Daraufhin haben wir den Flug gestrichen. Und jetzt bin ich hier.” Zuvor hatten sich Sportdirektor Florian Hinterberger und Alexander Schmidt intensiv um Friend bemüht. „Ich habe mit Rob telefoniert und gespürt, dass er total heiß ist”, sagte Hinterberger.

Zu welchen Konditionen kommt Friend?
Eintracht Frankfurt und die Löwen haben Stillschweigen über die Ablösemodalitäten vereinbart. Klar ist, dass Friend einen Vertrag bis Juni 2014 erhält und von der Eintracht lediglich ausgeliehen ist. Ob es eine Kaufoption gibt, wollten die Löwen nicht verraten. Die Ablöse selbst dürfte aber in etwa 250000 Euro betragen.

Ist Friend fit?
Die Erkältung soll den neuen Stürmer nur kurz bremsen. Schon beim Test gegen den VfR Aalen am Samstag soll er mitmischen, gegen Kaiserslautern in zehn Tagen dann in der Startelf stehen. „Ich bin fit, habe in Frankfurt die komplette Vorbereitung absolviert.”

Welche Rolle soll Friend im System vom TSV 1860 einnehmen?
Der Kanadier bringt die Erfahrung von 50 Erstliga- (zehn Tore) und 71 Zweitligaspielen (24 Tore) mit, soll zunächst den gesperrten Kapitän Benny Lauth im Angriff vertreten und später dessen Partner werden. Solange Lauth fehlt, ist denkbar, dass Friend als einzige Spitze oder zusammen mit Ola Kamara, dem zweiten neuen Angreifer der Löwen, aufläuft. Auch Moritz Stoppelkamp ist eine Alternative im Sturm neben Friend. In jedem Fall könnte aber Daniel Halfar der große Verlierer sein, wenn Stoppelkamp im Mittelfeld gebraucht wird. Zumal Marin Tomasov dort derzeit vor Halfar liegt.

Was sagt der Kapitän und künftige Sturmpartner?
Benny Lauth freut sich über die Verstärkung: „Er ist der Spielertyp, den wir noch nicht haben. Es ist wichtig, dass wir für vorne noch einen geholt haben, das war dringend notwendig. Rob macht uns flexibler. Das wollten wir eigentlich schon von Anfang an haben.” Ein Vorteil sei auch, dass Friend Deutschland und die zweite Liga bereits kennt: „Besser geht es nicht.”

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