Reiner Maurer: 'Die Wahrheit will keiner hören"
Nach der desolaten Leistung gegen Aue macht sich Ex-Coach Reiner Maurer Sorgen. Der 54-Jährige sieht die Entwicklung bei den Löwen kritisch. Der Umbruch mit vielen Spielern, "die die Liga nicht kennen und die Sprache nicht sprechen", sei "enorm groß" gewesen, so Maurer gegenüber Sport1.de
München - Die Löwen stecken mitten im Abstiegskampf und das, obwohl sie mal wieder mit den größten Ambitionen in die Saison gestartet sind. Neun Punkte aus zehn Spielen sprechen allerdings eine deutliche Sprache.
Für den ehemaligen Trainer der Löwen Reiner Maurer, liegt die Misere auch an der überzogenen Erwartungshaltung bei den Sechzigern. "Durch die hohe Erwartungshaltung ist sehr großer Druck für die Verantwortlichen da", so Maurer zu Sport1.
Grundsätzlich werde man heutzutage überall zu schnell entlassen, "bei 1860 geht es noch einen Tick schneller". Ob die Entlassung richtig war, sei aus einiger Entfernung schwer zu beurteilen. Der Umbruch mit vielen Spielern, "die die Liga nicht kennen und die Sprache nicht sprechen", sei "enorm groß" gewesen, so Maurer weiter. "Dadurch erfolgt schnell eine Gruppendynamik, die eine große negative Auswirkung haben kann.
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Auch für die Tatsache, dass bei Sechzig seit Jahren Anspruch und Wirklichkeit weit auseinanderklaffen hat der Algäuer eine Erklärung: "'Die Wahrheit will keiner hören wurde mir oftmals während meiner Tätigkeit bei 1860 von führender Stelle vermittelt", verrät Maurer. "Ich denke, dieser Satz sagt sehr viel aus."
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Den jetzigen Trainer Markus von Ahlen beneidet Maurer jedenfalls nicht: "Ich habe mir oft überlegt, ob es einen Verein gibt, wo es schwieriger ist Trainer zu sein als bei 1860 München."
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