"Reden ist Silber, Schweigen ist Gold": Reisinger-Rüffel für 1860-Coach Michael Köllner
München - 1860 Münchens Trainer Michael Köllner sollte sich nach Ansicht von Präsident Robert Reisinger ab und an mit öffentlichen Äußerungen zurückhalten.
"Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. So könnte man es ausdrücken, zumal in einem so sensiblen Konstrukt wie 1860 – wo ja wirklich jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird", sagte Reisinger (58) "Münchner Merkur" und "tz" im Interview vor dem Start der 3. Liga.
Reisinger kann sich lange Köllner Ära bei 1860 vorstellen
Im konkreten Fall hatte Köllner den Vertreter des umstrittenen Investores Hasan Ismaik gelobt. "Es steht ihm frei, jeden zu loben, den er loben will. Aber für manche Leute ist es verwunderlich, dass er sich da so exponiert zeigt und außerhalb seines Fachgebietes Statements abgibt", meinte Reisinger.
Reisinger kann sich vorstellen, dass der leutselige Köllner bei den "Löwen" sogar eine Ära prägt wie einst Werner Lorant. "Ich würde es mir wünschen. Der richtige Typ dazu wäre er – wenn er sich auf den Sport konzentriert. Von mir aus kann er so lange bleiben wie Streich in Freiburg. Das allerdings dachten wir bei Daniel Bierofka auch schon", sagte Reisinger, seit 2017 Präsident der Münchner.

Reisinger: Aufstieg "muss klappen für die Fans"
Nach zwei vierten Plätzen nacheinander wollen die Löwen aufsteigen. "Es muss klappen für die Fans, für unser Team – alle sehnen sich nach der 2. Liga. Aber strukturell oder finanziell muss es nicht klappen", erläuterte Reisinger. "Uns droht nicht der Gang zur Infanteriestraße, wenn wir nicht aufsteigen. Aber klar: Der geschundenen Löwen-Seele täte es gut, wenn wir die 3. Liga endlich verlassen könnten."
Reisinger würde sich den direkten Sprung in die 2. Bundesliga nach dann fünf Jahren Drittklassigkeit wünschen. Er hoffe, "dass wir am Ende oben stehen, dass wir direkt aufsteigen. In meinem Alter tut eine Relegation nervlich nicht mehr gut", räumte er ein. Die Löwen starten am Samstag (14 Uhr, ARD/Magenta Sport und im AZ-Liveticker) bei Absteiger Dynamo Dresden.