Rakic: Überstunden für das Tor-Comeback
MÜNCHEN - Trainer Reiner Maurer über Djordje Racik: "Ich würde gerne sehen, dass er noch mehr arbeitet." Und genau das befolgte der Stürmer und drehte Extra-Runden.
Nur 50 Minuten ließ Coach Reiner Maurer seine Profis vom TSV 1860 München am Donnerstagvormittag auf dem tiefen Trainingsplatz schwitzen, zwei Tage vor dem wichtigen Heimspiel gegen den MSV Duisburg sollten die Kräfte ein wenig geschont werden. Doch einer konnte es doch nicht sein lassen, noch ein wenig an sich zu arbeiten. Djordje Rakic verzichtete auf das gemeinsame Weißwurstfrühstück, das seine serbischen Landsmänner Aleksandar Ignjovski (wurde am Donnerstag 20 Jahre alt) und Antonio Rukavina (feierte am Mittwoch seinen 27. Geburtstag) spendierten, und stahl sich im hautengen Funktionsshirt aus der Kabine. "Ich war noch im Kraftraum", erzählte Rakic der AZ, bevor in seinem dunklen 6er-BMW verschwand. "Ich habe noch ein wenig an mir gearbeitet, einfach nur so für mich."
Oder ob er sich vielleicht doch von den kritischen Worte seines Trainers dazu motivieren ließ? Maurer hatte am Vortag gesagt: "Ich wünsche mir, dass er frischer und lebendiger auftritt auf dem Platz. Ich würde gerne sehen, dass er noch mehr arbeitet, noch mehr macht." Gesagt, getan – der Stürmer, der sein letztes Ligator vor über vier Monaten erzielte, sprang nach seiner Extraeinheit rund 40 Minuten später als die Kollegen unter die Dusche. Überstunden für das Tor-Comeback.
Rakic hat gute Chancen, am Samstag in der Allianz Arena von Beginn an auf dem Feld zu stehen. Denn Coach Maurer überlegt, mit einer offensiven Ausrichtung mit zwei Stürmern gegen Duisburg spielen zu lassen, statt wie zuletzt im 4-2-3-1-System mit Benny Lauth als einzige Spitze. Auch der Löwen-Offensivleader macht sich für das Zwei-Stürmer-System mit Rakic stark. "Ich bin jetzt nicht der bullige Stoßstürmer, der gerne da vorne alleine herumläuft. Wenn jemand neben mir spielt, ist es mir sehr recht", sagte Lauth am Donnerstag zur AZ: "Djordje braucht einfach mal wieder ein Erfolgserlebnis. Im Training klappt es ja, er gibt Gas. Und am Anfang der Saison hat er gezeigt, dass er eigentlich jemand ist, der vor dem Tor nicht viele Chancen braucht. Ein Treffer würde ihm gut tun."
Joscha Thieringer