Rakic im Interview: "Ruhe bewahren"

Hier erzählt Löwen-Stürmer Djordje Rakic, der vor der Saison eigentlich schon ausgemustert war, wie er sich ins Team zurückgekämpft hat.  
Interview: Ljubo Herceg |
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Möchte am liebsten noch "einige Jahre" im Löwen-Trikot jubeln: 1860-Stürmer Djordje Rakic.
dapd Möchte am liebsten noch "einige Jahre" im Löwen-Trikot jubeln: 1860-Stürmer Djordje Rakic.

Hier erzählt Löwen-Stürmer Djordje Rakic, der vor der Saison eigentlich schon ausgemustert war, wie er sich ins Team zurückgekämpft hat – und wieso er seinen Vertrag nun unbedingt verlängern will.

AZ: Herr Rakic, Der TSV 1860 hat seine kleine Krise überwunden – auch dank Ihrer Treffer. Wie wichtig waren diese zwei Siege für den Rest der Saison?


DJORDJE RAKIC: Wir haben uns aus der kleinen Krise heraus gekämpft, nachdem wir zu Hause dreimal nicht gewinnen konnten. Das waren keine leichten Spiele – sowohl das Derby gegen Ingolstadt als auch das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt, die beste Mannschaft der Zweiten Liga. Diese zwei Siege zeigen, dass wir Qualität haben und vor allem ein Team sind.


„Ein Team” – was heißt das konkret?


Der eine rennt für den anderen, Fehler werden gegenseitig ausgebügelt und die Chemie stimmt – jeder hilft jedem.


Das muss für Sie selbst besonders schön sein. Noch vor ein paar Wochen waren Sie außen vor, sollten sogar abgegeben werden...


Ich kann es gar nicht in Worte fassen, was sich in letzter Zeit alles abgespielt hat und wie sich das Blatt so schnell wenden konnte. Unglaublich. Ich habe lange auf meine Chance warten müssen, doch ich war stets geduldig, im Training immer voll dabei und habe immer an mich geglaubt. Trainer Reiner Maurer hat mir dann die Chance gegeben – und ich habe mein Bestmögliches gegeben. Doch beide Siege haben wir als Team errungen.


Dennoch wurden zuletzt Sie von den Fans mit Sprechchören gefeiert.


Was soll ich sagen? Das ganze Stadion schreit deinen Namen – schöner kann es nicht sein. Die Löwen-Fans sind ohnehin einzigartig. Ihr Zuspruch hat mich jeden Tag von Neuem angespornt, weiter zu trainieren. Die Fans halten mich in München - und daher will ich auch gar nicht weg von hier.


Ihr Vertrag läuft aber im Sommer 2012 aus.


Ich will unbedingt bei 1860 bleiben, am liebsten noch einige Jahre, denn der Verein ist mir sehr ans Herz gewachsen. Ich will aber mit meiner Leistung sprechen, der Rest ist Angelegenheit des Vereins und meines Beraters. Noch ist es verfrüht, darüber zu reden. Ich habe mich nun in die erste Elf zurückgekämpft und werde für einen neuen Vertrag kämpfen. Ich kann Sechzig noch viel geben.


Sie wirken sehr entspannt. Offenbar haben Sie auch die schwierige Phase zuvor gut überstanden. Wer stand ihnen denn zur Seite?


Meine Familie. Sie alle verpassen kein Spiel, sind immer für mich da und haben nie aufgehört, an mich zu glauben. Wenn ich mich schlecht gefühlt oder an mir gezweifelt habe, waren sie für mich da und haben mich aufgebaut. Ich weiß nicht, wie oft ich Telefonate mit meiner Familie geführt habe, fast täglich. Meine Familie steht immer hinter mir, das tut sehr gut.


Bleiben Sie auch deshalb so gelassen?


Meine Mutter hat mir immer eingetrichtert, Ruhe und Geduld zu wahren. „Es wird sich schon fügen”, sagt sie dann. Oder: „Deine Familie glaubt an dich.” Oder auch: „Du weißt doch, was du kannst.” Diese Sätze und dieser Zuspruch taten gut – und ich habe nie aufgehört, an mich zu glauben. Und siehe da: Mein Tag, meine Chance kam.


Zurück zum Sport: Das Restprogramm der Löwen bis zur Winterpause – Aachen, Braunschweig, KSC – erscheint geeignet, die aktuelle Mini-Serie auszubauen...


Ich werde nichts vorhersagen, aber ich weiß, dass es gegen Aachen noch schwieriger wird als gegen die Eintracht. Bei der Alemannia ist jedes Spiel fast ein Endspiel. Wir wollen gewinnen, doch Geschenke gibt es nirgends in der Liga.


Dann ist der Aufstieg also auch kein Thema mehr.


Jeder will aufsteigen, doch für uns sollte das erst einmal kein Thema sein. Dafür ist der Abstand nach oben zu groß. Wir sollten abwarten mit wievielen Zählern wir in die Winterpause kommen. Für Träumereien ist es viel zu früh, doch eine Saison ist lang und es kann noch viel passieren.

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