Rainer Beeck oder der „Diplomat mit Löwenmut“

Im AZ-Interview hat 1860-Präsident Rainer Beeck trotz der jüngsten Turbulenzen einen Rücktritt ausgeschlossen. Hier erklären Fanvertreter und Funktionäre, warum der Präsident bleiben sollte.
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Am 27. November stellt er sich der Delegiertenversammlung: Löwen-Präsi Rainer Beeck.
firo/Augenklick Am 27. November stellt er sich der Delegiertenversammlung: Löwen-Präsi Rainer Beeck.

MÜNCHEN - Im AZ-Interview hat 1860-Präsident Rainer Beeck trotz der jüngsten Turbulenzen einen Rücktritt ausgeschlossen. Hier erklären Fanvertreter und Funktionäre, warum der Präsident bleiben sollte.

Auch wenn es bei 1860 sportlich rund läuft: In der Vereinsführung kommen sie nicht zur Ruhe. Seit den Turbulenzen um den Rücktritt von Geschäftsführer Robert Niemann sehen viele in Vizepräsident Dieter Schneider den neuen Kopf des Vereins, über einen Putsch gegen Präsident Rainer Beeck auf der Delegiertenversammlung (am 27. 11.) wird spekuliert.

Im AZ-Interview sagte Beeck zwar, er werde sich „zu meiner Verantwortung bei der Bestellung der beiden letzten Geschäftsführer bekennen“, einen Rücktritt aber schloss er aus: „Ich bin noch lange nicht am Ende.“

Die AZ hat sich bei Wortführern der Delegiertenversammlung und Vereinsvertretern umgehört.

Vize-Präsident Dieter Schneider: „Ich kann keinerlei Amtsmüdigkeit bei Rainer Beeck feststellen. Ich erkenne bei ihm nur Löwenmut. Aus dem Umfeld und dem Verein gibt es keine Vorstellungen, an seinem Amt zu kratzen. Ich weiß zwar, dass sich manche Fans einen Mann wünschen, der große Reden schwingt, aber als Präsident hat man die Aufgabe, den ganzen Verein zu vertreten und muss sich daher jedes Wort genau überlegen. Als Diplomat erledigt er diese Aufgabe hervorragend.“

Fußball-Abteilungsleiter Robert Reisinger: „Ein Putsch gegen Herrn Beeck ist für mich nicht vorstellbar. Ich bewerte das Engagement von Herrn Schneider als sehr positiv, er ist ein Macher. Ohne sein Engagement wären entscheidende Fragen weiter aufgeschoben worden. Das hat nichts mit Beeck zu tun. Ein Präsidium besteht aus mehreren, jeder darf aktiv werden.“

Franz Hell, Langzeitfan und Delegierten-Urgestein: „Man kann Herrn Beeck konkret nichts vorwerfen. Wenn man mit wenig Geld versucht, einen Wunderheiler als Geschäftsführer zu holen und man später merkt, dass die Entscheidung unglücklich war, reicht das nicht für einen Rücktritt. Zwar wählt Beeck oft den Weg des geringsten Widerstandes, und Schneider ist eher einer, der deutliche Worte spricht, die man sich von einem Präsidenten erhofft, doch ich erwarte keine hitzige Stimmung gegen Beeck bei der Versammlung.

Pro-1860-Sprecher Hans Vonavka: „Ich halte es für unwahrscheinlich, dass die Delegierten dem Präsidium die Bestätigung verweigern. Man darf die Probleme nicht nur auf den Präsidenten abladen, er trifft Entscheidungen nicht allein. Außerdem darf man sich in einer Zeit, in dem es dem Verein nicht gut geht, nicht egoistisch um Ämter streiten. Dass Herr Schneider in einer prekären Situation das Heft des Handelns übernommen hat, dass er ein Mann mit Stallgeruch ist, zeigt, wie sehr ihm der Verein am Herzen liegt.

Zweiter Arge-Vorsitzender Andreas Kern: „Der Verein steckt nicht in einer Situation, in der er über Spitzenämter diskutieren sollte. Beeck hat das Vertrauen, ob es das volle Vertrauen aller Delegierter ist, kann ich nicht sagen. Wichtig ist, dass es eine Marschroute gibt und Ruhe einkehrt.“

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