Pusic und Linsbichler: Sechzigs neue österreichische Sturm-Hoffnungen
München - "Sicher wäre es gut gewesen, von der Bank einen Stürmer bringen zu können", sagte Michael Köllner nach der knappen Pokal-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt (1:2) über Sechzigs Situation im Angriff. Mit Sascha Mölders hatten die Löwen gegen den Bundesligisten nur einen nominellen Stoßstürmer im Kader.
Seit Dienstagabend hat Kapitän Mölders nun Unterstützung im Angriff. Doch es ist nicht etwa Martin Harnik oder Prince Owusu geworden. Mit Martin Pusic und Tim Linsbichler hat der TSV 1860 zumindest in Deutschland relativ unbekannte Stürmer unter Vertrag genommen. Die AZ stellt die beiden Giesinger Neuzugänge vor.
Martin Pusic
Die Verpflichtung des 32-jährigen Pusic ist durch den Konkurs des SV Mattersburg im August 2020 ermöglicht worden. Für die Burgenländer lief der Stürmer seit 2018 auf und erzielte in 46 Spielen 14 Tore, daneben legte er zwei Treffer auf. "Es ist ein tolles Gefühl bei so einem Traditionsverein wie 1860 München unterschrieben zu haben. Ich freue mich schon auf die neue Herausforderung, werde alles geben um mit dem Team erfolgreich zu sein und um den einzigartigen 1860-Fans Freude zu bereiten", sagte Pusic bei der Bekanntgabe des Wechsels zu den Löwen.
Der Transfer nach München ist bereits der 16. Vereinswechsel des gebürtigen Wieners. Seine Jugend verbrachte Pusic in der österreichischen Hauptstadt bei Austria Wien sowie First Vienna FC. Nach weiteren Stationen in seiner Heimat bei ASK Schwadorf, Admira Wacker, sowie dem SCR Altach, bei denen er auch zum U20-Nationalspieler reifte, zog es den 1,85 Meter großen Stürmer ins Ausland.
Der mittlerweile 32-Jährige lief bereits in England, Norwegen, Dänemark und den Niederlanden auf – Hull City, Sparta Rotterdam sowie der FC Kopenhagen waren wohl die namhaftesten Stationen. "Martin bringt enorm viel Erfahrung mit und hat über mehrere Jahre in der ersten dänischen, norwegischen und österreichischen Liga bewiesen, dass er weiß wo das Tor steht und regelmäßig getroffen", so Sechzigs Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel.
Seine bisher erfolgreichste Zeit erlebte Pusic allerdings beim FC Midtjylland. In der Saison 2014/15 wurde er mit 17 Toren Torschützenkönig in Dänemarks höchster Liga.

Seine kürzeste Zeit verbrachte er ebenfalls in Dänemark – beim AC Horsens. Im Sommer 2018 löste der Linksfuß nach nur vier Tagen seinen Vertrag wieder auf. "Mein Ziel war es, in den besten Ligen zu spielen, deshalb wollte ich immer etwas Neues sehen. Im Fußball ist es leicht, neue Länder und deren Kulturen kennenzulernen. Das war für mich schon immer reizvoll", sagte Pusic damals über seine Wechselfreudigkeit gegenüber "spox".
Insgesamt kann der Offensivspieler bisher auf 356 Einsätze und 118 Tore sowie 34 Assists in seiner Karriere zurückblicken.
Tim Linsbichler
Deutlich weniger Erfahrung konnte bislang sein neuer Sturmkollege sammeln. Der erst 20-jährige Linsbichler kommt ablösefrei von der zweiten Mannschaft der TSG 1899 Hoffenheim nach München. "Mit der Vertragsunterzeichnung beim TSV 1860 München ist einer meiner Kindheitsträume wahr geworden", schwärmt Linsbichler.
Seine fußballerischen Wurzeln hat der Angreifer ebenfalls in Wien. Nach seinen Jugendstationen bei Post Wien und Rapid Wien wechselte der 1,93 Meter große Sturm-Hüne 2016 ins Nachwuchsleistungszentrum der TSG 1899 Hoffenheim. Für die Kraichgauer gab der U15- und U17-Nationalspieler Österreichs 2019 auch sein Debüt im Herrenbereich in der Regionalliga Südwest. In der vergangenen Saison kam der Mittelstürmer 19 Mal für die Reserve der Hoffenheimer zum Einsatz und erzielte dabei drei Tore und bereitete zwei weitere Treffer vor.

Linsbichler, den Gorenzel als "großes Stürmertalent" bezeichnet, ist als Perspektivspieler verpflichtet worden. "Wir werden Tim die nächsten Jahre an den Profifußball heranführen, und ihm die Chance geben, in große Fußstapfen zu treten", erklärt Sechzigs Sport-Boss.