Präsidium tagt an der Grünwalder Straße

München - Zusammen getroffen sind Geschäftsführer Robert Schäfer und Präsident Gerhard Mayrhofer am Freitag noch nicht auf der 1860-Geschäftsstelle - obwohl sie beide anwesend sind. Schäfer erklärte seinen Mitarbeitern Freitag Vormittag noch mal persönlich, was er in der AZ exklusiv angekündigt hatte: Er ist zum Rückzug bereit, sollten Investor Hasan Ismaik und Vereinsobere der Meinung sein, dass nur ohne ihn weitere Investitionen möglich seien. "Begeisterungsstürme hat meine Ankündigung keine ausgelöst bei der Belegschaft", sagte Schäfer der AZ, "eher das Gegenteil".
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Während Schäfer mit seinen Mitarbeiter sparach, tagte ein paar Zimmer weiter, im Präsidenten-Zimmer im dritten Stock, das Präsidium um Gerhard Mayrhofer. Der wurde von Schäfers Rückzugsankündigung ebenso überrascht wie die Mitarbeiter der Geschäftsstelle. Zwar hat Mayrhofer in den letzten Tagen nie dementiert, dass er Schäfer ablösen möchte, doch direkt gesagt hat er es nie.
Nach AZ-Informationen standen bis zuletzt weite Teile des Verwaltungsrates hinter Schäfer. Wenn überhaupt, dann wollten sie einer Ablösung des Geschäftsführers zustimmen, sollte Investor Hasan Ismaik weitere Investitionen schriftlich zusichern. Aus dem bis November 2014 laufenden Vertrag kann Schäfer nur vom Geschäftsführungs-Beirat entlassen werden, dem zwei Mitglieder des Vereins und zwei von der Investorenseite angehören sollten. Der Beirat ist durch den Führungswechsel bei 1860 derzeit aber noch nicht konstituiert und somit nicht handlungsfähig.