Poschners Vision: 1860 wird Barca-Filiale

Gerhard Poschner, der Sportvorstand der Löwen, hat einen Trainer im Visier – und drei junge Spieler vom spanischen Top-Klub FC Barcelona.
München - Am 23. Juni startet der TSV 1860 schon wieder in die Vorbereitung für die neue Saison. Drei Wochen bleiben Sport-Vorstand Gerhard Poschner also noch, um einen neuen Trainer zu installieren, Spieler zu verpflichten und andere wegzuschicken. Richtig viel Bewegung gab es bisher aber noch nicht im Löwen-Kader, genauer gesagt: Offiziell gar keine. Trotzdem sagt Poschner: „Entspannt euch doch mal! Es gibt gar keinen Grund für Nervosität.“ Er sei voll in seinem Zeitplan.
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Nun ist Poschner eine gewisse Lässigkeit in die Wiege gelegt worden. Er ist im südeuropäisch geprägten Rumänien geboren, hat lange in Spanien gelebt und gearbeitet. Und doch: 21 Tage bis Trainingsstart!
Bis Ende dieser Woche will Poschner Fakten schaffen, zumindest ein paar. Was sich diese Woche noch tun sollte an der Grünwalder Straße:
Trainer: Immerhin, den Kreis der potentiellen Trainer hat Poschner eingeschränkt. Nur noch zwei Kandidaten stehen auf seiner Liste: Markus von Ahlen und ein externer Kandidat. Von Ahlen soll aber nur zum permanenten Cheftrainer aufsteigen, sollte der externe Kandidat noch abspringen. Details zu seinem Favoriten nennt Poschner nicht. Außer: „Er spricht Deutsch.“ Was aber nicht bedeutet, dass er aus einem deutschsprachigen Land kommt.
Abgänge:Yuya Osakos Abgang nach Köln ist fix, aber noch nicht vollzogen. Ein Gerücht, nachdem die Löwen aus dem Verkauf nur die 500 000 Euro erhalten würden, die sie im Winter nach Japan überwiesen hatten und der Rest der festgeschriebenen 1,6 Millionen Euro Ablöse an Osakos Ex-Klub Kashima fließen würde, verneint Poschner vehement. „Ich bin immer wieder Freude überrascht, welche so genannten Top-Informationen an die Öffentlichkeit gelangen“, sagt Poschner ironisch. „Wir haben Yuya im Winter gekauft, sein alter Klub erhält keine weitere Transferentschädigung.“ Sehr wohl am Transfer verdienen werden aber nach AZ-Informationen Osako und seine japanische Agentur. Den Löwen dürfte abzüglich der gezahlten Ablöse ein Reingewinn von 700 000 Euro bleiben.
Neuzugänge: Poschner macht kein Geheimnis daraus, dass er sich gerne bei der Zweitverwertung des FC Barcelona bedienen würde. Vor allem die ablösefreien Carles Planas (23, Linksverteidiger) und Javier Espinosa (21, Spielmacher) und der variable Ilie Sanchez (Innenverteidiger und Mittelfeld, Vertrag bis 2015) scheinen interessant. Poschner: „Ich würde sie alle nehmen. Aber jeder Spieler, der sich bei Barcelona B durchsetzt, wird von halb Spanien gejagt. Es ist nicht ganz einfach, sie für einen Wechsel in die 2. Liga zu begeistern“. Immerhin: Etwas Geld ist da: Die Löwen planen mit einem Etat von 12 Millionen Euro – das sind rund zwei Millionen mehr als für die abgelaufene Spielzeit eingeplant waren.