Poschner - Sportdirektor von Bashas Gnaden?
Vor dem Relegationsspiel des TSV 1860 tobt ein offener Streit zwischen Investor Hasan Ismaik und dem Präsidium. Dabei geht es auch um den umstrittenen Sportdirektor Gerhard Poschner.
München - Gerhard Mayrhofer will über vieles reden, wenn die verkorkste Spielzeit des TSV 1860 bloß endlich mal vorbei wäre. Doch schon vor den beiden Relegationsspielen gegen Holstein Kiel herrscht jede Menge Redebedarf an der Grünwalder Straße. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, soll Mayrhofer seinem Sportdirektor Gerhard Poschner mehrfach eine Vertragsauflösung nahegelegt haben, doch soll damit keinen Erfolg gehabt haben.
Der Sportdirektor will sich dazu selbst nicht äußern. "Ich werde das weder bestätigen noch dementieren und in Zeiten wie diesen schon gar nicht kommentieren", ließ Poschner auf AZ-Anfrage verlautbaren.
Mayrhofer gab öffentlich zu, dass der Kontakt zum Investor Hasan Ismaik schon lange abgerissen sei: "Es gibt leider keinen Kontakt zu Ismaik. Das liegt aber nicht an uns", meinte der Präsident im Bayerischen Fernsehen.
Dabei wäre der Mehrheitseigner für die Entlassung von Poschner ausschlaggebend. Denn Ismaik sitzt im Beirat der KGaA, zusammen mit seinem Cousin Noor Basha und den Vereinsvertretern Mayrhofer und Karl-Christian Bay.
Für die Trennung von Poschner ist eine Mehrheit im KGaA-Beirat notwendig, doch die gibt es nicht, weil Ismaik schweigt und Noor Basha trotz aller sportlichen Misserfolge weiterhin voll hinter Poschner steht. Die beiden scheinen zudem eine enge Freundschaft zu pflegen und solange Basha einer Entlassung nicht zustimmt, bleibt Poschner im Amt.
In der komplexen Vereinsstruktur ist der Verein faktisch handlungsunfähig, obwohl er das durch die 50+1 Regel eigentlich sein sollte. “Viele Dinge ergeben sich über eine Saison, die man in unserer Konstellation, wie wir sie bei den Sechzigern haben, dann offensichtlich nicht so leicht regeln kann", sagte Mayrhofer.