Pokalspiel in Bochum: Alles auf Lauth

In der Liga ist der Löwen-Kapitän gesperrt, beim Pokalspiel in Bochum darf er aber auflaufen – und soll den Unterschied machen. „Wenn Benny nicht spielt, fehlt er uns brutal“, sagt Trainer Schmidt.
von  Markus Merz
Zwei Urlöwen: Benny Lauth und Daniel Bierofka (rechts).
Zwei Urlöwen: Benny Lauth und Daniel Bierofka (rechts). © Rauchensteiner

München - Die Löwen setzen alles auf eine Karte. Setzen alle ihre Hoffnungen in Benny Lauth. Der Torjäger (neun Saisontore) ist der Fixpunkt im Spiel von Trainer Alexander Schmidt. Der Einzige, „den wir nicht ersetzen können“ (Schmidt). Lauth macht den Unterschied bei 1860 – und soll ihn auch am Mittwoch ausmachen.

evor es für die Löwen am Donnerstag in die 17-tägige Winterpause geht, steht zum Jahresabschluss noch das Achtelfinale im DFB-Pokal beim Liga-Konkurrenten VfL Bochum an (19 Uhr, Sky live). Neben dem Einzug ins Viertelfinale geht es auch um mindestens 600000 Euro, die es für den Viertelfinal-Einzug geben würde. Geld, das die Löwen gut gebrauchen könnten, schließlich soll im Winter ein Sturmpartner für Lauth geholt werden. Außer dem Kapitän strahlt niemand im Kader echte Torgefahr aus. In der Liga war Lauth an fast der Hälfte aller Tore beteiligt – obwohl er die letzten beiden Spiele wegen seines Ellbogenschlags im Aalen-Spiel verpasst hat. Auch nach der Winterpause muss er noch zweimal zuschauen. Im Pokal aber ist Lauth spielberechtigt. Eine Tatsache, die vor der Fahrt gen Westen für Erleichterung an der Grünwalder Straße sorgte. Schließlich haben die Löwen zuletzt alles andere als überzeugt, hatten zwar immer wesentlich mehr Ballbesitz als ihre Opponenten – nur Chancen oder gar Tore sind daraus nicht viel entstanden.

Schmidt ist sich dessen bewusst: „Wenn Benny nicht spielt, fehlt er uns brutal. Er ist derjenige, an dem sich die jungen Spieler aufrichten können. Ich muss doch niemandem mehr etwas über die Wichtigkeit von Benny erzählen. Es sieht doch jeder Fan, dass wir Benny brauchen, dass wir ein Problem haben, wenn er uns fehlt“, sagt er.

Die Rückkehr von Lauth hat irgendwie auch etwas vom Warten auf die Rückkehr des Messias. Mittelfeldantreiber Daniel Bierofka, während Lauths Sperre dessen Stellvertreter als Kapitän, sagte schon nach dem 1:1 gegen Dynamo Dresden am Sonntag: „Wir schaffen es derzeit nicht, mehr als ein Tor zu erzielen. Das liegt daran, dass Benny fehlt.“ Dass Lauth in Bochum dabei sein wird, beruhigte wohl nicht nur Bierofka und den Coach. „Mit Benny bin ich mir sicher, dass wir ein gutes Spiel machen werden“, sagte Bierofka.

Lauth selbst will seine Bedeutung für die Mannschaft gar nicht überbewerten, freut sich aber, dass er nach zwei Spielen Pause wieder mitwirken kann: „Ich habe jetzt zweimal zugeschaut und muss auch nach der Winterpause noch zweimal zuschauen. Deshalb freue ich mich schon sehr, dass ich beim Jahresabschluss dabei sein kann“, sagt er. Dass er während seiner Pause womöglich etwas von seiner Sicherheit vor dem Tor verloren haben könnte, glaubt er nicht „Ich war davor gut drauf und bin es auch jetzt. Ich denke, dass man in zwei Wochen nichts verliert. Bei drei oder vier Monaten Pause wäre das sicherlich etwas anderes. Ich freue mich jetzt einfach, dass ich wieder eingreifen kann.“

Offen ist noch, wer in Bochum neben Lauth stürmt. Viel deutet darauf hin, dass Bobby Wood den Vorzug vor Markus Ziereis erhalten wird. Der pfeilschnelle Wood, der in Aalen noch sein erstes Profitor erzielt hatte, war von Schmidt gegen Dresden zunächst geschont worden, Ziereis dagegen konnte bei seinem Startelf-Debüt nur bedingt überzeugen. Dennoch ist die Besetzung des Lauth-Partners nur Nebensache. In Bochum richten sich alle Blicke auf den Stürmer mit der Nummer 11.

 

 

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