Pleite zur Premiere: Poscher droht Löwen-Stars
Der Sportchef wird den Kader im Sommer radikal umbauen – schwache Leistungen wie in Dresden machen es ihm leichter.
Dresden - Kurz vor Anpfiff war Gerhard Poschner noch zum Scherzen gewesen. „Ich habe für die Tribüne keine Karte mehr bekommen, also sitze ich auf der Bank“, sagte der neue Sport-Geschäftsführer, der seit Freitag im Amt ist.
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Rund zwei Stunden später war Poschner nicht mehr wirklich zu Scherzen aufgelegt. Das 2:4 in Dresden hatte auch ihm ordentlich auf’s Gemüt geschlagen. Auch wenn er zunächst noch tapfer sagte: „Ich habe den Dämpfer lieber am Anfang als am Ende.“ Doch natürlich wusste auch Poschner, dass dieses Spiel mehr als nur ein Dämpfer gewesen war.
„Wir waren überhaupt nicht da, so kann man solch ein Spiel nicht angehen“, sagte er. „Dresden hat um sein Leben gespielt, wir nicht.“ Keine Frage: Lange will sich Poschner solche Leistungen nicht bieten lassen. Die Spieler sollten seine Worte durchaus als Drohung verstehen, auch wenn Poschner darin etwas Ironie unterlegte. „Es war ein wunderbarer Moment, um zu schauen, wie sich wer präsentiert. Vor uns liegt sehr viel Arbeit. Das wird Wochen, Monate, Jahre dauern.“
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Heißt auch: Poschner will den Kader radikal ändern, das Gesicht der Mannschaft komplett verändern.
„Wir müssen diese Dinge auf Dauer abstellen, die heute zu bemängeln sind. Das wird ein Prozess sein, aber diesen Prozess wollen wir mit denen gehen, die auch voll dazu bereit sind.“ Und mit den anderen eben nicht.
Erste Streichkandidaten dürften etwa Benny Lauth, Daniel Bierofka, Moritz Volz, Grzegorz Wojtkowiak und Marin Tomasov sein. Doch Leistungen wie die in Dresden machen es für Poschner nur noch leichter, die Liste zu verlängern. 22 Mann wird er nicht austauschen, es könnten aber weit mehr als die genannten fünf werden. „Wenn man 20 Minuten braucht, um da zu sein, dann ist es zu spät. Dann muss man sich nicht wundern, wenn es so endet“, so Poschner. Zur Info: Nach zwanzig Minuten lagen die Löwen 0:3 zurück.