Pleite, sportliche - Die Löwen verlieren gegen Paderborn
MÜNCHEN - Graue Zeiten bei den Blauen! Minuskulisse beim enttäuschenden 0:1 gegen den SC Paderborn. 1860-Coach Maurer glaubt: „Die Mannschaft hat die Rückschläge im Umfeld nicht weggesteckt“
Sie hatten ein gutes Bild abgegeben, die Löwen. Zumindest sportlich. Und zumindest bis zum Sonntagnachmittag. Dann jedoch, im letzten Spiel des Jahres, gingen die Sechzger unter, verloren erstmals in dieser Runde zu Hause: 0:1 gegen den zuvor als Punktelieferant aufgefallenen SC Paderborn. Kein Wunder, dass die Spieler frustriert auf dem Rasen saßen – mit diesem Rückschlag kurz vor Weihnachten hatten sie nicht gerechnet.
Angesichts der finanziell ungewissen Situation hatte das Team vor der einwöchigen Winterpause eigentlich ein Zeichen setzen wollen, doch das Gegenteil war der Fall. „Die Mannschaft ist in sich nicht so stabil, wie ich es gehofft habe", gab Trainer Reiner Maurer zu: „Sie hat die ganzen Rückschläge im Umfeld des Vereins nicht so gut weggesteckt." Auch Geschäftsführer Robert Schäfer, der darauf gehofft hatte, von sportlichen Pleiten verschont zu bleiben, meinte: „Ich bin sehr enttäuscht."
Schon die erste Halbzeit war eine der schwächsten der Hinrunde: Zwar hatten die Löwen einen ordentlichen Start hingelegt und vergaben durch Daniel Bierofka und Antonio Rukavina Chancen zum frühen 1:0, doch nach 15 Minuten war’s eigentlich vorbei. Mehrfach musste Torwart Gabor Kiraly eingreifen. In Minute 23 war aber auch der Ungar machtlos, als Paderborns Angreifer Edmond Kapllani vom Elfmeterpunkt traf, nachdem Löwen-Verteidiger Kai Bülow eine Flanke halb mit der Hand und halb mit dem Kopf abgewehrt hatte. „Der Schiedsrichter hat schwach gepfiffen", sagte Maurer dazu, „nach dem Elfmeter haben wir den Faden verloren.“
Zwar bewahrte Bülow sich und seine Kollegen nur wenige Minuten später mit einem rettenden Kopfball auf der Linie vor dem 0:2 und versuchte sie danach mit lautem Geschrei aufzuwecken, doch bis zur Pause ergaben sich für die Löwen vor der Saison-Minuskulisse von nur 13600 Zuschauern außer einem ungefährlichen Lauth-Schuss keine Chancen mehr.
Wer dachte, die Löwen würden sich nach der Pause steigern, wurde enttäuscht: keine Ideen, keine Spielfreude, keine Gefahr. und so schlitterten sie kraftlos in die Pleite, die sportliche. Und so kam das Schlusswort gestern vom frustrierten Kapitän Daniel Bierofka: „Jetzt redet keiner mehr vom Aufstieg." Sondern alle wieder vom Geld, vom fehlenden.
Marco Plein