Pezzonis neues Leben ohne Mobbing

Aues Kevin Pezzoni wurde in Köln von Fans bedroht und verprügelt. Heute ist alles anders
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MÜNCHEN Man darf sich Kevin Pezzoni mittlerweile wieder als glücklichen Menschen vorstellen. Jetzt, wo er in Aue einer der wenigen Lichtblicke in einer ansonsten recht desolat daherkommenden Mannschaft ist. Vor allem aber, weil er endlich wieder Spaß haben kann.

Am Fußball. Und am Leben.

Ganz anders als vor einem halben Jahr. Als er nicht nur Angst um seine körperliche Unversehrtheit haben musste, sondern auch im Stich gelassen wurde von seinem Verein. Am 31. August löste der 1. FC Köln den Vertrag mit dem Innenverteidiger auf. Im „besten gegenseitigem Einvernehmen”, wie Kölns Manager Jörg Jakobs sagte. Das sah Pezzoni etwas anders.
Der 24-Jährige, der immerhin schon 80 Bundesligaspiele gemacht hat, war am 28. August von fünf vermummten Männern vor seinem Haus bedroht worden. Ein paar Monate vorher, während des Karnevals, war ihm bereits von einem anderen Chaoten das Nasenbein gebrochen worden. Pezzoni war das Feindbild einiger Kölner Anhänger – wieso auch immer. „Ich hatte gehofft, dass die Verantwortlichen sich hinter mich stellen und versuchen, mich zu schützen”, sagte Pezzoni Anfang September. Stattdessen löste Köln den Vertrag auf.

Pezzoni zog sich zurück, tief enttäuscht und verletzt, verbrachte mit seiner Verlobten Justin ein paar Wochen in einer einsamen Hütte in der Schweiz. Kurz vor Weihnachten unterschrieb er einen Vertrag bei Erzgebirge Aue – und schlug ein. „Ich war drei Monate raus aus Geschäft. Aber ich habe den Neustart gut bewältigt. Sportlich bin ich hier angekommen”, sagt er der AZ.

Beim nächsten Löwen-Gegner ist er gesetzt als Abwehrchef. Und als Mensch und Führungspersönlichkeit auf dem Platz geschätzt: „Ich bin wieder zurück! Verein und Mannschaft haben mich super aufgenommen, die Fans stehen hinter mir.” Viel ruhiger sei er als noch in Köln, „ich fühle mich pudelwohl hier”, sagt er.

Die Mobbing-Affäre will er hinter sich lassen. „Für mich ist das abgehakt”, sagt er. Vorbei die Zeiten, als er „kaum noch vor die Haustür gehen” konnte, wie er vor seinem Comeback in Aue gestand. Aber das sei vorbei. Zum Geburtstag hätten ihm sogar einige Fans aus Köln gratuliert.

Er will sich auf Fußball konzentrieren, und freut sich auf das Spiel. „Bei 1860 gehts noch um Aufstieg, bei uns um den Abstieg, diee Zuschauer werden ein interessantes Spiel sehen”, sagt er.

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