Peter Grosser und Michael Hofmann kritisieren den TSV 1860
Sportlich in der Krise, viel Tohuwabohu drumherum, die Außendarstellung eine "Katastrophe": Der TSV 1860 blickt laut zweier Ex-Löwen einer düsteren Zukunft entgegen. Sehen Sie hier, was der ehemalige Torhüter Michael Hofmann und Meisterlöwe Peter Grosser über ihren gemeinsamen Herzensklub sagen.
München - 1:2 in Braunschweig verloren, in der Tabelle erneut nur im Keller: Der TSV 1860 torkelt der nächsten Spielzeit voller Abstiegsängste entgegen, zumal das Chaos rund um den Zweitliga-Klub eine professionelle Arbeitsweise in aller Ruhe unmöglich macht.
Nicht zuletzt die Entlassung von Ex-Trainer Kosta Runjaic und der öffentliche Rundumschlag von Investor Hasan Ismaik gegen Sportchef Thomas Eichin und die Medien inklusive Presse-Boykott machen es den Giesingern schwer, zur Normalität zurückzufinden.
In der Donnerstagsausgabe des "kicker" geben mehrere 1860-Idole ihre Sorgen preis. Neben Reiner Maurer und Karsten Wettberg, die ihre Kritik bereits in den vergangenen Tagen angebracht haben, hat das Fußball-Fachblatt auch mit Michi Hofmann gesprochen. "12 Punkte in 14 Spielen sind besorgniserregend. Wenn man das dritte Jahr in Folge da unten steht, hat es nicht nur mit Pech zu tun, das ist das Ergebnis der Arbeit und einiger Entscheidungen", klagt der einstige Bundesliga-Torhüter der Blauen, "in Braunschweig etwa sind die Löwen 50 Minuten nur hinterhergelaufen."
Kritik am Investor: "Ismaiks Verhalten ist grob vereinsschädigend"
Was dem nach wie vor aktiven Keeper aufstoße: "Jedes halbe Jahr wird der Trainer gewechselt und der Manager ausgetauscht, das ist ja wie eine Lotterie und ein Auffangbecken. Vor allem wenn man keinen Plan B hat, was danach kommen soll. Der Verein braucht Leute mit Herzblut." Deutlicher wird Hofmann in seiner Kritik über die Vereinsbosse: "Eigentlich sollte man meinen, dass die Verantwortlichen aus dem Kindergartenalter raus sind, aber das ist man bei 1860 ja gar nicht mehr anders gewohnt. Das ist keine seriöse Geschichte, so erarbeitet man sich keine Sympathie und keine Glaubwürdigkeit. Die Leidtragenden sind immer der Verein und der Fan."
Meisterlöwe Peter Grosser bezeichnet die Außendarstellung der Sechzger als "Katastrophe" - der frühere Kapitän gibt sich ebenfalls konsterniert: "So genau bin ich nicht involviert, aber es scheint ja so, dass immer mehr in England entschieden wird. Eine Katastrophe ist in meinen Augen der Rückzug von Karl-Christian Bay als Vorsitzender des Verwaltungsrats. Der hatte die ganze Geschichte noch einigermaßen im Griff. Mit seinem Rückzug sehe ich leider schwarz für die Zukunft."