Party-Löwe Ghvinianidze: Das sagen seine Mitspieler

MÜNCHEN - Die wilde Partynacht von 1860-Verteidiger Mate Ghvinianidze im „8seasons“ – natürlich war sie am Donnerstag auch Gesprächsthema bei den Löwen-Profis in der Kabine. Eigentlich wollten die Spieler öffentlich gar nichts dazu sagen. Doch einige äußerten sich dann doch...
Gabor Kiraly kam als einer der ersten zum Donnerstag-Training. Der Keeper musste schmunzeln, als er auf das Thema Ghvinianidze angesprochen wurde. „Jeder Mensch ist anders. Wenn er Leistung auf dem Platz zeigt, dann interessiert es mich nicht, ob er privat über die Stränge schlägt. Ich denke auch den Verein nicht, wenn er Leistung bringt und dann feiert“, sagte Kiraly zur AZ, „ich habe in meiner Karriere viele Spieler erlebt, die Leistung auf dem Platz gezeigt haben. Mate muss alles für den Verein tun, dann ist es okay.“
Kiraly fügte noch hinzu: „Ghvinianidze ist ein junger Mann und muss das lernen. Ich hoffe, seine Karriere hört nicht in den nächsten zwei Jahren auf, sondern er kann noch zehn Jahre locker spielen.“
Kapitän Daniel Bierofka lachte zwar, winkte aber sofort ab und konnte es nicht mehr hören. Er hatte offenbar noch genug vom Fall (des abgetauchten und inzwischen gefeuerten) Savio Nsereko. „Dazu will ich nichts sagen, das ist mir einfach zu blöd und das nervt nur noch“, befand er.
Und Benny Lauth meinte nur süffisant: „Der Mate ist ein spezieller Kandidat, der kann sich das eigentlich nicht erlauben.“
Einer, der gar Verständnis aufbrachte für die Partylaunen von Ghvinianidze, war am Donnerstag Florin Lovin. Er wollte Ghvinianidze für das Feiern jedenfalls nicht verurteilen: „Ich kann nichts dazu sagen, was er in seinem Privatleben macht. Er ist ein lieber Kerl. Der eine ist ein Familienmensch, der andere steht auf Partys und wieder ein anderer hängt nur in Restaurants ab. Ich habe ein gutes Verhältnis zu Mate. Er ist ein lustiger Vogel. Jeder ist für sein Verhalten verantwortlich und muss so glücklich werden. Wenn jetzt die Leute denken, es ist für Mate kein guter Weg, dann ist das denen ihr Ding." Und: "Keiner kann einem anderen vorschreiben wie er zu leben hat. Mate ist ein erwachsener Mann, der die Konsequenzen kennen muss. Es ist sein Risiko. Wir Spieler können einen Kollegen nur für das verurteilen, was er auf dem Platz macht, aber nicht abseits des Rasens.“
Reinhard Franke