Ostermeier: Ende der Ismaik-Ära, Grünwalder-Ausbau auf 31.860 Zuschauer

Das langjährige Mitglied Richard Ostermeier ist mit sofortiger Wirkung aus dem Verwaltungsrat ausgetreten. Am Montag bestätigte der Verein den Rückzug. Ostermeier äußert in einer Rücktrittserklärung den Wunsch nach einem Ende der Ära Ismaik und hegt ambitionierte Wünsche für das Grünwalder Stadion.
Matthias Eicher |
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Nicht mehr Verwaltungsrat des TSV 1860: Richard Ostermeier (2. v. li.).
sampics/Augenklick Nicht mehr Verwaltungsrat des TSV 1860: Richard Ostermeier (2. v. li.).

München - Der Nächste, bitte! Nach dem Rücktritt von MAN-Betriebsratschef Saki Stimoniaris aus dem Verwaltungsrat des TSV 1860 zieht sich nun auch Richard Ostermeier zurück. Das erklärte der scheidende Verwaltungsrat am Sonntag.

Nicht mehr Verwaltungsrat des TSV 1860: Richard Ostermeier (2. v. li.).
Nicht mehr Verwaltungsrat des TSV 1860: Richard Ostermeier (2. v. li.). © sampics/Augenklick

Am Montag folgte eine Bestätigung des Vereins. In einer vom Verein veröffentlichten Rücktrittserklärung schreibt Ostermeier, dass er sich künftig mehr um seine Familie und seine Fitness kümmern wolle. Nachdem Investor Hasan Ismaik Ostermeier vor einigen Monaten öffentlich angezählt hatte, erscheint zumindest dies fraglich.

Pikant: Ostermeier bezeichnet den Kurs des Vereins ohne weitere Ismaik-Darlehen als den "einzig richtigen" und wünscht dem Verein eine einvernehmliche Scheidung der Zwangsehe mit Ismaik. Zudem fordert er nach der Rückkehr ins altehrwürdige Grünwalder Stadion einen Ausbau der Kult-Spielstätte, damit Sechzig ligaunabhängig vor 25.000 bis 31.860 Zuschauern spielen könne. Ob die Vereinsbosse dieses ambitionierte Bestreben ebenfalls verfolgen?

Ostermeiers Erklärung im Wortlaut

Liebe Vereinsmitglieder, sehr geehrtes Präsidium und Kollegen im Verwaltungsrat unseres geliebten TSV München von 1860 e.V., nach sehr reiflicher Überlegung erkläre ich hiermit meinen sofortigen Rücktritt aus dem Kontrollgremium unseres Vereins. In der neu gewonnenen Freizeit möchte ich mich wieder deutlich mehr um meine Familie und Fitness kümmern, sowie als Fan künftige Spiele einfach nur genießen. Ausdrücklich bedanken möchte ich mich für jede erfahrene Unterstützung in 35 Jahren Löwenleben bei meinen Wegbegleitern: Christian Schmidbauer und den engagierten Fanclubs in unserer wunderbaren Region im südöstlichen Oberbayern/Chiemgau einschließlich sämtlicher Innstadt- Löwen aus dem Raum Wasserburg a. Inn mit den Familien Petri und Zeislmeier, bei „Mister Sechzgerhoibe“ Flo Hibler, Klaus Kämpf, Dr. Kai Hillmer, Evert Koenes, Hans Hackermeier. Danken möchte ich auch allen haupt- wie ehrenamtlichen Mitarbeitern und Helfern unseres Traditionsvereins. Hier insbesondere Herrn Präsident Robert Reisinger, Schatzmeister Heinz Schmidt und Vizepräsident Hans Sitzberger, der engagieren Fußballabteilungs- und Jugendleitung und nicht zuletzt den Vorsitzenden im Verwaltungsrat.

Gerade in den letzten schwierigen Monaten verkörperten Sie das, was Sechzig für mich immer ausgemacht hat: bewundernswerte Kameradschaft unter Löwen, wo gemeinsam für eine bessere Löwenzukunft gearbeitet und gekämpft wird. Dies war auch immer mein Ansporn. Mein besonderer Dank gilt meiner verständnisvollen Frau und unseren drei Kindern, die oft durch meinen Einsatz und das Ehrenamt zurückstecken mussten. Selbstkritisch gestehe auch ich so manche Fehleinschätzung ein. Doch der Zulauf von annähernd 4000 neuen Vereinsmitgliedern seit der notwendigen und unausweichlichen Rückkehr an die Traditionsspielstätte am Giesinger Berg zeigen mir deutlich, dass dieser neue Weg der Klubführung zu mehr Bodenständig und wirtschaftlicher Vernunft der einzig richtige war und bleiben sollte.

Die zuletzt vorangetriebene, modernere Aufstellung und Organisation im Breitensport war ein weiterer bedeutsamer Schritt für unseren Verein. Hier gilt mein besonderer Dank dem Wegbereiter Herrn Karl Rauh, dessen besonderer Einsatz die Ehrenmitgliedschaft auf Lebenszeit verdient. Mein abschließender Wunsch richtet sich an alle treuen Vereinsmitglieder, Fans, Funktionäre wie Partner und Sponsoren: Helft bitte weiter mit, unseren Traditionsverein zukunftsfähig in das nächste Jahrzehnt zu begleiten. Bei all den unterschiedlichen Meinungen und Strömungen sollte immer Vernunft und gegenseitiger Respekt unter Löwen gewahrt bleiben. Gerade unser besondere Löwenzusammenhalt macht den Unterschied und sollte für nichts und niemanden geopfert werden! Den Gesellschaftern der KGaA wünsche ich eine möglichst einvernehmliche Zukunftslösung. Meine Erfahrung ist, dass trotz gegenseitigen Bemühen diese Partnerschaft nie zusammengepasst hat und auch kaum mehr zusammenfinden wird. 

Die Stadt München bitte ich , auch unserem viel beachteten Verein weiter wohlwollend Unterstützung zu geben und dazu gehört für mich der weitere bundesligataugliche Ausbau des Stadions an der Grünwalder Straße. Step by step für eine echte Zukunftsfähigkeit in jeder Liga. Es bedarf mutiger Ideen und einen festen Willen um gemeinsam über neue kreative, bauliche Maßnahmen nachdenken, um dann vielleicht allen DFL-Anforderungen gerecht werden zu können und auch um ein notwendiges Kapazitätsziel von 25 000 - 31 860 zu erreichen. Für ein innerstädtisches, ökologisches modernes Vorzeigestadion-Bauprojekt im Herzen der Sportstadt München sollten Präsidium und Partner alle Löwenkräfte bündeln und vereinen. Für alle anstehenden Aufgaben und Entscheidungen drücke ich beide Daumen und wünsche alles Löwenglück, Gesundheit und den Wiederaufstieg. Der Verein gehört seinen Mitgliedern, die sich mit ihm identifizieren und ihn leben.

E L I L T reue S timmung V ereinsliebe für unser 1 8 6 0 M Ü N C H E N Euer "Innstadt-Löwe" Ritsch Ostermeier

 Lesen Sie auch: Irre Zahlen und Fakten: So teuer ist der Machtkampf mit Investor Hasan Ismaik

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