Osako: "Es ist wichtig, dass ich spiele"

Belek - Zwischen Moritz Volz und Yuya Osako läuft ein Wettkampf. Wer lernt schneller die Sprache des anderen? Derzeit scheint es, als hätte der Deutsche einen kleinen Vorsprung, grüßt mit japanisch in die Runde und grinst. Yuya Osako will ihm da in nichts nachstehen und sagt: „Bitte, bitte.“ Ein bisschen Deutsch hat der 23-jährige Stürmer also schon gelernt. Dennoch gibt er zu: „Die Sprache ist das schwierigste für mich.“ Mit Moritz Volz hat er aber einen Zimmergenossen, der volles Verständnis für die Situation von Osako hat: „Das kann hier im Trainingslager gar nicht so wirklich voran gehen. Er hat so viel anderes im Kopf, muss sich erstmal zurechtfinden. Da bleibt wenig Zeit, die Sprache zu lernen.“
Angekommen ist Yuya Osako trotzdem schon beim TSV 1860. Am Mittwoch hat er gegen den FC St. Pauli (2:2) sein erstes Tor in einem Testspiel erzielt und danach schon eine Einsatzgarantie von Trainer Friedhelm Funkel erhalten. „Das war ein wichtiges Tor. Es ist wichtig für mich, dass ich spiele. In welchem System, das entscheidet der Trainer“, sagt Osako, dem egal ist, wer neben ihm spielt. Ohnehin sieht er in seinem Wechsel zu den Löwen einen höheren Auftrag: „Fußball ist mein Schicksal. Ich bin hier, um den Leuten in Japan Freude zu bereiten.“ Vor allem denen, die vom Atom-Unglück in Fukushima betroffen sind. Osako selbst war damals in Ibaraki, nur unweit entfernt von der Katastrophe. Er weiß also, wie es den Menschen dort geht. Mit seinen Toren will er für Ablenkung in der Heimat sorgen.