"Ordentlicher Auftritt der Löwen-Mannschaft": Wie es für den TSV 1860 jetzt weitergeht

Das 18:0 des TSV 1860 gegen Kasendorf ist doch glatt ein neuer Vereinsrekord. Die AZ ordnet das Spektakel ein, bei dem Junglöwe Ott glänzte.
Matthias Eicher
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Trainer des TSV 1860: Argirios Giannikis
Trainer des TSV 1860: Argirios Giannikis © IMAGO / Oryk HAIST

München - Achtzehn (in Zahlen: 18!) Tore für Sechzig ‒ neuer Vereinsrekord: Noch nie zuvor konnte der TSV 1860 in einem Pflichtspiel ein 18:0 erringen, wie am Dienstagabend bei Kreisklassist SSV Kasendorf geschehen. Gerade nach dem verpatzten Drittliga-Saisonauftakt gegen den 1. FC Saarbrücken (0:1) gilt nach dem Kasendorf-Schützenfest: 18 Tore für Sechzigs Seelenheil. Die AZ zeigt, was so ein Spektakel bewirken kann ‒ und was nicht:

Eintrag in die Geschichtsbücher: "Echt, das haben wir geschafft?", fragte Trainer Arigrios Giannikis, nachdem er von Pressesprecher Rainer Kmeth auf den Vereinsrekord hingewiesen worden war. Giannikis erklärte: "Wir nehmen jedes Spiel hundertprozentig ernst, wollen den Spielern Spielzeit geben und Spielfreude auf den Platz bringen." Dieser Plan ist aufgegangen, Giannikis habe "einen ordentlichen Auftritt der Löwen-Mannschaft" gesehen.

TSV 1860: Gleich mehrere Löwen holen sich durch Tore Selbstvertrauen

Weiß-blaue Dosis Selbstvertrauen: Für gleich neun verschiedene Spieler konnten sich beim Kasendorf-Kantersieg in die Torschützenliste eintragen. Junglöwe Raphael Ott tat sich dabei noch hervor ‒ und erzielte in nur dreizehn Minuten einen ebenso rekordträchtigen lupenreinen Fünferpack (32., 36., 40., 42., 44.). "Einen Fünferpack habe ich noch nie geschafft, vielleicht mal in der F-Jugend", sagte Sechzigs Matchwinner lachend und fügte an: "Da können wir stolz sein darauf und es war auch in der Höhe berechtigt, aber wir hätten noch ein paar mehr machen können."

Traf in der ersten Runde des Toto-Pokals gleich fünf Mal: Sturm-Talent Raphael Ott.
Traf in der ersten Runde des Toto-Pokals gleich fünf Mal: Sturm-Talent Raphael Ott. © sampics

Auch Torjäger Fabian Schubert schnürte einen Dreierpack ‒ und bekam ein Lob vom Coach: "Fabi kam recht spät in Vorbereitung dazu und hatte eine Leidenszeit hinter sich. Er kämpft sich ran, arbeitet für das Team und für sich, da tut jedes Tor gut."

Der TSV 1860 wahrt die Chance auf den DFB-Pokal

Balsam für die Fan-Seele: Für die mitgereisten Löwen-Anhänger ist so ein Spiel, in dem es alle paar Minuten scheppert, auch eine Wohltat und eine willkommene Auszeit des leidgeprüften Löwenfan-Daseins. Das Fazit von Youngster Ott: "Es war eine tolle Atmosphäre hier, die Fans waren sehr freundlich und hat auch sehr viel Spaß gemacht auf dem Platz."

Wahrung der Chance auf den DFB-Pokal: So schön dieser kleine Triumph auch war, die Sechzger besannen sich freilich schnell auf das Wesentliche: "Gut, dass wir eine Runde weiter sind", hielt Ott fest, sein Trainer erklärte das große Ziel, sich endlich wieder für den DFB-Pokal zu qualifizieren: "Wir wollen den Pokal holen!"

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Zwei Jahre schon muss 1860 zuschauen, wie der prestigeträchtige und lukrativste Pokalwettbewerb ohne weiß-blaue Beteiligung stattfindet. Ex-Coach Michael Köllner konnte den Totopokal einst gewinnen (2020), Giannikis will es ihm gleichtun. Zuletzt setzte es gegen Aubstadt (3:4 nach Elfmeterschießen, Halbfinale), Illertissen (0:1, Viertelfinale) und Pipinsried (0:1, Viertelfinale) allerdings vorzeitige Totopokal-Blamagen.

Giannikis dämpft bei Matchwinner Ott die Euphorie

Gratmesser für den Ernstfall: Das launige Fußballfest war selbstredend kein Gratmesser für das Drittliga-Duell bei Aufsteiger VfB Stuttgart II (Sonntag, 16.30 Uhr). Exemplarisch dafür meinte Giannikis über Matchwinner Ott: "Otti ist ein vielversprechender Junge, der in engen Räumen seine Fähigkeiten hat. Er muss aber noch körperlich arbeiten, um in der Dritten Liga seinen Mann zu stehen." Ob das ganze Team nach dem Saarbrücken-Fehlstart und dem Kasendorf-Schützenfest gegen die VfB-Bubis seinen Mann stehen wird?

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12 Kommentare
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  • Kaiser Jannick am 09.08.2024 15:46 Uhr / Bewertung:

    Eine B-Elf im klassischen Sinn ist ein Team, das sonst nie spielt. Das trifft aktuell nur auf Muteba und Dulic zu. Im übrigen kann man nach nur zwei Pflichtspielen noch nicht einmal ansatzweise von einer Stamm- und einer B-Elf sprechen. Das kristallisiert sich erst nach einigen Pflichtspielen heraus.

    Guttau und Kwadwo zeigten gegen SB nicht annähernd ihr Potential und ich hoffe, dass AG hier mit Ott und Bähr ebenso reagiert, wie bei dem neuen System, das so m.E. nicht funktionieren wird.

  • Stifler am 10.08.2024 14:05 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Kaiser Jannick

    Eine B-Elf ist lediglich keine Stammelf - und kann auch aus einzelnen Stammspielern bestehen.
    Richtig ist, daß die Mannschaft sonst so nie zusammen spielt, aber die "Reservisten" durchaus ihre Einsätze bekommen - wie gegen Kasendorf, das jetzt allerdings auch kein Maßstab war.

    Ansonsten bin ich auch der Meinung, daß wir zum jetzigen Zeitpunkt noch keine absolute Stammelf haben - allein schon im Mittelfeld.......

  • Der Münchner am 08.08.2024 11:23 Uhr / Bewertung:

    und in 3 Jahren sind wir Deutscher Meister und im Jahr drauf Championsligsieger!
    Schau ma mal was der Sonntag in Stuttgart bringt!

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