Olic-Wettskandal: Schuld und Sühne
Was nur treibt einen Spieler wie Löwen-Star Ivica Olic an, auf Spiele der Zweiten Liga, in der er seit dieser Saison sein nicht unbeträchtliches Gehalt verdient, zu wetten? Spielsucht? Habgier? Dummheit? Amoral? Oder der von ihm vorgeschobene Spaß? Der 37-Jährige hat sich mit dieser so dummdreisten Aktion selber vom Sockel katapultiert. Er, ein einstiger Weltstar, kroatischer Nationalspieler, der allein durch seine Zeit beim FC Bayern mehrere Millionen eingesackt haben dürfte, beschmutzt damit seinen – bisher so guten – Namen. Und nicht nur den. Olic hat dem Ansehen der Löwen geschadet, die ihm wegen vereinsschädigenden Verhaltens eine weitere Geldstrafe aufbrummen werden. Und er hat dem Fußball geschadet. Es geht um Glaubwürdigkeit in diesem Millionengeschäft.
Werden die Löwen die Aktion entschuldigen?
Nach heutigem Erkenntnisstand hat Olic nicht auf Partien der Löwen gewettet, doch er hat das Vertrauensverhältnis zu seinem Arbeitgeber in einer Weise erschüttert, dass dieses schwerlich zu kitten sein dürfte. In einer Zeit, in der die Löwen dringend Ruhe bräuchten, in denen sie auf vielen Ebenen in die richtige, in die professionelle Richtung steuern, hat Olic mit seinem ganz persönlichen Wettskandal wieder für Unruhe gesorgt.
Es ist eben keine Privatsache, wenn Fußballprofis auf Spiele wetten, deswegen ist es ja verboten. Zwei Spiele Sperre und eine Geldstrafe sprach der DFB aus. Der TSV 1860 wiederum muss sich überlegen, ob das bisher überschaubar erfolgreiche Kapitel nicht ein unrühmliches Ende finden muss. Olic hat sich entschuldigt – ob es aber für die Löwen entschuldbar ist, müssen sie jetzt entscheiden. Das ewige junge Thema von Schuld und Sühne, diesmal auf Löwen-Art.