Olaf Bodden: "Natürlich bereut man das im Nachhinein"
Olaf Bodden ist zu einem Pflegefall geworden. Im Interview mit "Sky" spricht er nun über seine Leidensgeschichte.
München - Dass die Hilfe schon viel früher hätte kommen können, da sind sich alle Löwen einig. Am Sonntag findet nun das Benefizspiel im Grünwalder Stadion statt (20.15 Uhr), wenn eine 1860-Allstar-Mannschaft, darunter etwa Rudi Völler und Thomas Miller, gegen eine Bundesliga-Allstar-Mannschaft antritt, bei der unter anderem Stefan Reuter und auch 1860-Trainer Friedhelm Funkel mitspielen. In einem Interview mit Sky Sport News HD, das der ehemaligen Löwen-Spieler und jetzige Reporter Torben Hoffmann führte, wird noch mal eindeutig klar, wie nötig die Hilfe für Bodden, der am chronischen Erschöpfungssyndrom leidet und die gesamten Einnahmen des Spiels erhält, ist. „Ich kann keinen einzigen Meter gehen. Sobald ich mich hinstelle, nur ein, zwei Sekunden mich auf meine Beine stelle, fängt mein ganzer Körper an zu zittern, mir wird speiübel, ich kriege Kopfschmerzen, Schweißausbrüche. Dann geht‘s mir richtig dreckig“, sagt Bodden. Die Sendung „Inside Report“, bei der Organisator des Spiels und Ex-Kollege Matthias Imhof zu Gast ist, wird heute um 18.30 Uhr ausgestrahlt.
Der ehemalige Löwen-Stürmer ist zu einem völligen Pflegefall geworden. „Ich kann mich nur noch mit dem Rollstuhl fortbewegen und das auch nicht stundenlang. Ich habe dieses Energiedefizit im ganzen Körper, nicht nur in den Beinen. Wenn ich meine Arme viel benutze, merke ich, dass sie immer schwächer werden. Deswegen muss ich vorsichtig sein, dass ich nicht zu viel mache“, erklärt er. „Ich habe nämlich keine Lust, dass ich danach nicht mehr selber essen, selber Gabel und Löffel halten kann.“
Das chronische Erschöpfungssyndrom wurde im November 2012 erst richtig dramatisch, als Bodden auf eigenen Wunsch deshalb zu einem Medikament greift, das in Deutschland gar nicht zugelassen ist. Er verspricht sich Besserung, es wird jedoch schlimmer. Bodden meint zurückblickend: „Das war wirklich eine riesen Chance für mich, wieder ein normales Leben führen zu können. Jetzt ist es leider andersrum gekommen. Natürlich bereut man das im Nachhinein.“