Olaf Bodden: "Meine geplante Zukunft ist beendet"
Olaf Bodden sehnt dem Benefizspiel herbei, um seinen Alltag für ein paar Stunden zu vergessen. Der Vorverkauf für die Partie ist gut angelaufen.
München - Für Olaf Bodden war der Besuch des BR-Teams eine willkommenden Abwechslung. Der ehemalige Löwen-Stürmer, der am chronischen Erschöpfungssyndrom erkrankt ist, ist an sein Bett gefesselt, ohne Hilfe kann er kaum aufstehen. Deshalb wird am 10. November ein Benefizspiel für ihn ausgetragen, bei dem viele prominente Ex-Spieler mitspielen werden, etwa Rudi Völler oder Thomas Häßler. Dann kann er seinen tristen Alltag für einige Stunden vergessen. "Es ist grausam. Ich bin froh, wenn es abends oder nachts ist, um ein paar Stunden einfach zu überschlafen. Wenn man morgens um acht Uhr wach wird, weiß man, dass man den ganzen Tag im Bett noch vor sich hat. Man hat nur den Fernseher und Laptop, vielleicht kann man noch ein bisschen telefonieren", sagte er in einem Beitrag des BR.
Der Leidensweg des 45-Jährigen begann 1997, als er seine Karriere beenden musste. Das Erschöpfungssyndrom ließ keinen (Leistungs-)Sport mehr zu. Sein Zustand verschlimmerte sich unentwegt, im November 2012 griff Bodden auf eigenen Wunsch deshalb zu einem Medikament, das in Deutschland gar nicht zugelassen war. Besser wurde es nicht, ganz im Gegenteil. Sein Leben hat sich schlagartig verändert. "Ich habe Momente, in denen ich weine, verzweifelt bin, in denen ich Wut habe, resigniere, manchmal wieder Hoffnung schöpfe. Das ist unwahrscheinlich schwierig, weil meine Zukunft, die ich geplant hatte, mehr oder weniger beendet ist. Ich hatte eine Zukunft mit meiner Freundin geplant, die jetzt erst einmal in weite Ferne gerückt ist. Ich kann es ihr nicht zumuten, mich zu pflegen."
Der Vorverkauf für das Benefizspiel, das im Grünwalder Stadion stattfinden wird, ist gut angelaufen. Der TSV 1860 teilte jedoch mit, dass für alle Stadionbereiche noch Tickets erhältlich seien.
Lesen Sie hier: "Ich lasse mich im Bett ins Stadion schieben"
