Okotie und Adlung treffen: Drei Tore für die Löwen-Seele

War das der erhoffte Befreiungsschlag? Der TSV 1860 überzeugt in Bochum und siegt verdient mit 3:0 (0:0).
Bochum – Die Löwen haben das Glück erzwungen und sich drei wichtige Punkte gesichert. Dank der überragenden Daniel Adlung und Rubin Okotie eroberten sie das rewirpowerStadion des VfL Bochum und beendeten ihre Niederlagen-Serie von vier Pleiten in Folge. Ebenso wichtig: Durch den Dreier verließen die Löwen den letzten Tabellenplatz und stehen nun mit zwölf Punkten auf Rang 14.
Trainer Markus von Ahlen hatte sein Team im Vergleich zur 2:5-Pleite im Pokal gegen Freiburg auf drei Positionen umgestellt. Sebastian Hertner war aus dem Spiel gegen Freiburg wohl noch schwindelig, ihn ersetzte Maxi Wittek. Marius Wolf wurde für seine starken Kurzeinsätze gegen Braunschweig und den SC belohnt und verdrängte Daylon Claasen. Und in der Innenverteidigung lief, Überraschung, Guillermo Vallori neben Chris Schindler auf. Er ersetzte den verletzten Kai Bülow. Der Ex-Kapitän neben dem neuen Mann mit der Binde – es war erst der zweite Einsatz für Vallori seit dem ersten Spieltag gegen Kaiserslautern.
Warum Vallori eher gebraucht wurde als Gary Kagelmacher, der auf der Bank saß, wurde schnell klar. Vallori hielt fast minütlich seinen Schädel hin, wenn mal wieder ein langer Ball der Bochumer Richtung 1860-Tor segelte. Und auch vorne war das Prinzip durch die Hereinnahme Valloris klar: Jede Ecke und jeder Freistoß flog in Richtung Vallori, der zweimal zu hervorragenden Chancen kam, sie aber nicht nutzen konnte. Auf der Gegenseite konnte auch der VfL seine Chancen nicht nutzen, weshalb es torlos in die Kabine ging.
Schon in Halbzeit eins hatten sich die VfL-Fans ungeduldig gezeigt und bei Fehlpässen ihrer Mannschaft gepfiffen. Sechs Heimspiele hatte Bochum bis zum Kräftemessen mit den Löwen bestritten, alle waren 1:1 ausgegangen. Und auch gegen Sechzig sah es lange nach einem Unentschieden aus. Doch dann kam Okotie und Adlung und ließen die Löwen jubeln. Zwei Standards ließ Adlung butterweich auf den Schädel Okoties segeln, dieser netzte zweimal eiskalt ein (62./74.). Und als das Spiel eigentlich schon entschieden war, leistete sich Bochum-Keeper Luthe einen Super-Lapsus, spielte den Ball im Sechzehner Adlung in die Füße. Und der belohnte sich für seine starke Partie mit dem 3:0 (88.).
Während sich der Großteil der 15.607 Zuschauer frustriert auf den Heimweg machte und ein kleiner Teil sogar den Rauswurf von VfL-Coach Peter Neururer forderte, ließen sich die Löwen von den knapp 800 mitgereisten TSV-Fans feiern. Die drei Tore waren Balsam auf die geschundene Löwen-Seele. Nun haben die Sechzger die große Chance, mit einem Sieg im Montagsspiel gegen Düsseldorf nachzulegen und wieder im Mittelfeld der Zweiten Liga anzukommen.
Die Aufstellung ist da! Kleine Überraschung: Von Ahlen startet mit Wittek, Vallori und Wolf. Hier geht's zum Beitrag.
Hier geht's zum ganzen Liveticker von unseren Kollegen von der Süddeutschen Zeitung.