Oberlöwe Cassalette: Freude an der Stärke

Löwen-Boss Peter Cassalette spricht in der AZ über den angeblich so schwierigen Sportchef Thomas Eichin, die neue Saison und die Ziele von Investor Hasan Ismaik.
Matthias Eicher |
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Glaubt an eine erfolgreiche zukunft: 1860-Präsident Peter Cassalette.
dpa Glaubt an eine erfolgreiche zukunft: 1860-Präsident Peter Cassalette.

AZ: Herr Cassalette, der TSV 1860 steht vor einer neuen Saison – und mit einem neuen Trainer, einem neuen Sportchef und einer umgebauten Mannschaft vor der Herausforderung, nicht schon wieder gegen den Abstieg zu spielen. Was sagt der Präsident?

PETER CASSALETTE: Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es klappt. Wir werden bis Saisonstart noch zwei, drei Spieler holen, die reinpassen. Wir wollen uns qualitativ verbessern. Auf welchen Positionen muss der Trainer wissen. Viereinhalb Neuzugänge wurden schon verpflichtet: Beim Brasilianer Victor Andrade lässt der Vollzug noch auf sich warten. Ich denke, das sind gute Spieler. Genau das ist auch unsere Ausrichtung: Gezielte Transfers tätigen, um die Löwen besser zu machen. Anfangs war ich bei Andrade skeptisch, ob er entsprechend motiviert ist. Dann hat er aber gezeigt, was er kann. Der Junge besitzt einen schnellen Antritt und ein gutes Potenzial. Hoffentlich wird der Transfer nicht an dem fehlenden Dokument scheitern. Alles andere ist Sache von Trainer und Sportchef.

Sie konnten sich im Trainingslager auch von der Arbeit des neuen Trainers Kosta Runjaic überzeugen. Ihr Eindruck?

Sehr positiv. Nicht umsonst heißt es von allen Seiten, dass das Trainerteam sehr akribisch arbeitet. Wenn sie nicht auf dem Trainingsplatz stehen, sitzen sie an ihren Schreibtischen und planen den nächsten Tag. Sie wollen aus jedem einzelnen Spieler das Optimale herauskitzeln.

Lesen Sie auch: Eichin über 1860, Trianer Runjaic und Investor Ismaik

Der neue Sportchef Thomas Eichin soll die entsprechenden Transfers in die Wege leiten. Wie man von seinem ehemaligen Arbeitgeber Werder Bremen hört, gilt er als schwieriger Charakter. Passt er zu 1860?

Er ist ganz anders, als er von Außenstehenden beschrieben wird. Ich kann nur Gutes über ihn berichten: Er ist sehr kommunikativ, sehr offen. Er muss sich bei Sechzig auch mal gegenüber den Gesellschaftern durchsetzen. Es will doch niemand, dass nur Ja-Sager herumlaufen. Ich muss gestehen, dass ich froh bin, wenn starke Leute da sind. Ich werde immer helfen und gerne die Rolle des Vermittlers gegenüber Hasan Ismaik ausüben. Die Fußball-Firma muss aber von anderen gelenkt werden.

Investor Hasan Ismaik hatte bereits vor mehreren Monaten die Ablösung der Geschäftsführung gefordert: Markus Rejeks Abschied ist beschlossene Sache, können Sie schon aufklären, wann ein Nachfolger kommt und wie es wiederum mit Noor Basha weitergeht?

Stand jetzt, ist Noor einer von zwei Geschäftsführern, nach unseren internen Vorgaben brauchen wir zwei Geschäftsführer. Ich würde mich freuen, wenn es für ihn in irgendeiner Funktion weitergeht. Er ist nicht nur von Hasans Gnaden hier, sondern ist in dieser Zeit zu einem richtigen Löwen geworden. Es wird relativ bald ein neuer Geschäftsführer kommen. Wenn er da ist, wird er entscheiden, wie es weitergeht.

Eichins Vorgänger Oliver Kreuzer musste gehen, obwohl er auf den ersten Blick einen guten Job zu machen schien. Können Sie aufklären, woran er gescheitert ist?

Natürlich gab es Gründe dafür, aus denen wir intern unsere Schlüsse gezogen haben. Menschlich war es schwierig, ich habe mich gut mit Kreuzer verstanden. Trotzdem ist es im Fußball und dem Geschäft so, dass es nicht um die persönlichen Verhältnisse geht. Natürlich hat auch Oliver Kreuzer Fehler gemacht. Letzten Endes kann ich sagen: Wir wollten die ganze Funktion des Sportchefs auf ein nächsthöheres Level heben. Im sportlichen Bereich, aber auch wirtschaftlich, das Management – alles. Ich bin nur nochmals als Präsident angetreten, weil ich wusste, dass etwas passieren wird.

Und was?

Hasan will dieses Projekt TSV 1860 zum Erfolg bringen. Deswegen investiert er jetzt – in die Mannschaft, auch ins Trainingsgelände. Wir wissen alle, dass er hohe Ziele hat. Wir wollen hier alle dasselbe, es kann nur sein, dass wir in der Geschwindigkeit der Umsetzung unterschiedlicher Auffassung sind.

Wie könnte ein Kompromiss aus ismaikschem Tempo und den Plänen des Vereins aussehen?

Erfolg kannst du nicht auf den Tabellenplatz genau planen. Du kannst einfach nicht sagen, nächstes oder übernächstes Jahr steigen wir sicher auf. Wir können gut trainieren, noch drei, vier Super-Spieler holen, aber trotzdem beim Saisonauftakt bei Greuther Fürth verlieren, weil die nicht eingespielt sind, weil Fürth einen super Tag erwischt oder der Schiedsrichter einen unberechtigten Elfmeter gibt. Es ist ein blöder Spruch, am Ende liegt die Wahrheit jedoch auf dem Platz. Ich denke aber, dass wir auf einem guten Weg sind.

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