OB Reiter setzt 1860 Ultimatum im Stadion-Streit: "Ansonsten müssen wir die Miete schätzen"

München - Zwei Jahre sind ins Land gegangen, seit der Münchner Stadtrat ein Votum für die Sanierung der altehrwürdigen Spielstätte an der Grünwalder Straße abgegeben hat.
OB Dieter Reiter legt in der Stadion-Frage nach - und stellt ein Ultimatum
Oberbürgermeister Dieter Reiter bezeichnete das als Grundsatzbeschluss für den Umbau: Und der beinhaltet unter anderem eine Kapazitätserhöhung auf mehr als 18.000 Zuschauer, den Bau neuer VIP-Logen sowie ein neues Dach.
Vor knapp einem Monat äußerte sich Reiter dann noch einmal dezidiert zu dem leidigen Thema, gab sich dünnhäutig und nahm den TSV 1860 in die Pflicht. "Es gibt jede Menge offener Fragen - allerdings nicht bei der Stadt", hieß es da von seiner Seite. Jetzt legt der OB nach und stellt sogar ein Ultimatum.
"Bayern, Türkgücü und 1860 wollen da spielen. Wenn die Sechzger da weiter spielen wollen, brauchen wir einen Mietvertrag. Den versuchen wir seit Monaten zu gestalten, insbesondere mit Blick auf die künftige Miete. Bevor ich 60 Millionen Steuergeld ins Stadion stecke, will ich wissen, ob der Verein auch in zehn, 15 Jahren im Grünwalder Stadion spielen will", sagt der SPD-Politiker im Interview mit der "Bild" auf die Frage, warum bei der Sanierung des Grünwalder Stadions nichts vorangehe.
Reiter und 1860: "Würde mich freuen, wenn wir dieses Jahr zusammen kommen"
Der 63-Jährige macht noch einmal deutlich, dass er klaren Handlungsbedarf bei den Löwen sieht: Um die Miete gut bestimmen zu können, seien Daten vom Verein nötig, wie etwa zu den Einnahmen: "Die haben wir leider immer noch nicht. Ich verstehe es nicht."
Die Stadt würde das Stadion renovieren, und zwar so, dass "es zweitligatauglich ist". Reiters Geduldsfaden droht zu reißen: "Ich würde mich freuen, wenn wir dieses Jahr zusammenkommen. Ansonsten müssen wir die Miete schätzen und lassen dem Verein den Entwurf eines Mietvertrags zukommen."