Nürnberg schießt Löwen tiefer in die Krise

Jetzt verliert der TSV 1860 auch wieder auswärts. Im Derby beim 1. FC Nürnberg unterlag Sechzig verdient mit 1:2 (1:2) und dabei Rechtsverteidiger Martin Angha, der vorzeitig mit gelb-rot vom Platz fliegt-
von  Marc Merten
Nürnberg schlägt den TSV 1860 mit 2:1
Nürnberg schlägt den TSV 1860 mit 2:1 © dpa

Jetzt verliert der TSV 1860 auch wieder auswärts. Im Derby beim 1. FC Nürnberg unterlag Sechzig verdient mit 1:2 (1:2) und dabei Rechtsverteidiger Martin Angha, der vorzeitig mit gelb-rot vom Platz fliegt.

NÜRNBERG - Jetzt verliert der TSV 1860 auch wieder auswärts. Im Derby beim 1. FC Nürnberg unterlag Sechzig verdient mit 1:2 (1:2). Nach einer mutigen Anfangsphase brachten Christopher Schindler und Guillermo Vallori die eigene Mannschaft mit zwei individuellen Fehlern auf die Verliererstraße. Die erhoffte Aufholjagd wurde im Keim erstickt, als Martin Angha früh in der zweiten Halbzeit mit Gelb-Rot vom Platz musste.

Lesen Sie hier: Stimmen zum Spiel: Ortega knallhart: "Es ist kurz vor knapp"

Durch die Pleite rutschte 1860 auf Platz 16 ab – die Keller-Löwen. „Das war eine doofe Niederlage Die Fans sind unzufrieden, wir sind unzufrieden. Das ist eine Scheißsituation“, sagte Yannick Stark. Noch deutlicher wurde Stefan Ortega. „Es ist kurz vor knapp. Wir müssen jetzt gnadenlos an einem Strang ziehen. Alle! Von der Waschfrau bis zum Präsidenten“, so der Keeper, „es muss jetzt einen Riesenknall geben.“
Im zweiten Spiel ohne Topstürmer Rubin Okotie hatte sich Trainer Markus von Ahlen für Fejsal Mulic als Sturmspitze entschieden. Der serbische Riese verhalf den Löwen zu den ersten beiden guten Chancen durch Wolf und Rama. Doch so sehr die Löwen vorne wie die Feuerwehr loslegten, brannte es hinten gleich lichterloh.

Erst ließ sich Schindler von Alessandro Schöpf düpieren. Der 20-Jährige ließ sich nicht lange bitten und erwischte Löwen-Keeper Ortega mit seinem Schuss ins kurze Eck auf dem falschen Fuß (14.). Nur drei Minuten später war es Vallori, der das Abseits gegen Jakub Sylvestr aufhob. Der Stürmer der Clubberer sagte Danke und schweißte den Ball im rechten Winkel ein (17.). Ortega war machtlos. „Gefühlt lagen wir nach den ersten beiden Schüssen mit 0:2 hinten“, sagte von Ahlen, „dabei waren wir sehr gut in die Partie gekommen, haben gleich Initiative gezeigt. Heute haben Kleinigkeiten die Partie entschieden.“

Den Schock in den Gliedern, konnte Sechzig von Glück sagen, dass es in den folgenden Minuten nicht noch das dritte oder vierte Gegentor kassierte. Defensiv völlig indisponiert, fiel der Anschlusstreffer für die Löwen aus dem Nichts. Jürgen Mössmer verlängerte eine scharf getretene Flanke von Maxi Wittek ins eigene Tor (28.). Damit war es aber auch vorbei mit der Löwen-Offensive. Auch die zweite Halbzeit brachte da keine Besserung. Im Gegenteil: Spätestens die zweifelhafte Ampelkarte gegen Angha ließ die Hoffnungen der 3000 mitgereisten Löwen-Fans schwinden, im Derby gegen den Club was Zählbares mitzunehmen. „Das war der Knackpunkt“, sagte Stark. Und von Ahlen meinte: „Es war schwer, in Unterzahl gegen den Rückstand anzurennen. Aber wir haben alles versucht.“

Die Fans sorgten dafür noch mal für einen weiteren Dämpfer. Mitte der zweiten Halbzeit leuchtete der blaue Löwen-Block rot auf und verschwand unter einer dichten Wolke aus Leuchtraketen und Pyrofackeln. Am Ende der 90 Minuten stand also nicht nur eine bittere Derby-Pleite, sondern auch der Ausblick auf ein weiteres Ermittlungsverfahren des DFB. Ein passender Abend für die Löwen, die so immer tiefer in die Krise rutschen.   

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