Notvorstand Mayrhofer: "Was uns besonders ärgert"

München - "Zu den Störfeuern von außen kann ich nur sagen: Es ist ihnen offensichtlich nicht vollständig gelungen, das Präsidium lahmzulegen. Wir arbeiten weiter", sagte Notvorstand Gerhard Mayrhofer am Mittwoch am Rande der Präsentation des neuen Ausrüsters über die Akte Kirmaier, die mittlerweile jedem Löwen-Fan ein Begriff sein dürfte.
Bei der Delegiertenversammlung, die am 2. Dezember in Taufkirchen stattfindet, soll Mayrhofer ein zweites Mal gewählt werden - diesmal auch rechtskräftig. Von Mayrhofers (Wieder-)Wahl und der anschließenden Mitgliederversammlung - laut Rejek wohl im Januar - erhoffen sich die Löwen-Bosse das Ende der "Causa Kirmaier", die mittlerweile großen Schaden verursacht habe.
Rejek: "Dadurch wurde dem Verein nachhaltig geschadet. Auf allen Ebenen, nicht nur auf der finanziellen Seite. Reputation, Image, und es kostet auch sehr viel Kraft und Energie. Wir reden über Menschen. Das kostet den Verein im Grund die Möglichkeit, auch andere Dinge zu machen."
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Und in Sachen Finanzen mussten die Löwen bereits Summen mindestens im hohen fünfstelligen Bereich für die langwierigen Prozesse mit Kirmaier aufwenden. Nachdem Mayrhofer anfangs cool geblieben war, redete er sich doch noch in Rage: "Das entzieht dem Verein finanzielle Mittel. Und zwar nicht der KGaA, sondern dem e.V." Sprich: Nicht nur der ausgegliederten Fußball-Abteilung der Löwen, sondern dem Gesamtverein.
Mayrhofer weiter: "Das ärgert uns besonders, weil wir gerade diese Mittel geschaffen haben, um in den Nachwuchs und auch andere Abteilungen zu investieren. Wir sind ja ein Verein für Breitensport, auch dieser Verein braucht Modernisierung, die wir jetzt nicht vorantreiben können, weil wir das Geld ins Kirmaier-Verfahren gesteckt haben."
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Die Beweggründe von Löwen-Mitglied Kirmaier kann Mayrhofer nicht nachvollziehen: "Da habe ich keinerlei Verständnis dafür. Da braucht mir keiner mehr erzählen, dass das richtige Löwen sind, die ihrem Verein Gutes wollen. Das sehe ich völlig anders."
Die andauernde Posse koste den 52-Jährigen viel Kraft. Und auch Zeit: "Der Zeitaufwand ist wirklich enorm. Wir haben ein ehrenamtliches Präsidium. Wir arbeiten in der Zeit, die wir haben, für den Verein. Das, was der Herr Rechtsanwalt von Herrn Kirmaier da täglich oder wöchentlich abfeuert, muss alles gelesen und bearbeitet werden. Das ist inzwischen eine tausendseitige Akte, die inzwischen völlig absurd ist und da stelle ich mir schon immer wieder die Frage: Was mache ich hier eigentlich? Es wird den Verein überhaupt nicht nach vorne bringen – gar nicht! Es schadet uns immens."
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Daher erhoffe sich Mayrhofer ein baldiges Ende der Querelen und seine Bestätigung Anfang Dezember. "Ich hoffe, dass alle Menschen, die bei dieser Delegiertenversammlung sind, genau verstehen, wobei es bei dieser Versammlung geht: Dass ein Mitglied das demokratische Votum von zirka 1000 anwesenden Mitgliedern nicht akzeptiert. Das ist absurd. Da muss sich jeder seine Gedanken machen, wie demokratisch das ist."
Um Kirmaier die Argumentationsgrundlage endgültig zu entziehen, "kommt ja immer noch das Urteil vom Oberlandesgericht im Berufungsvefahren. Wenn das auch noch zu unseren Gunsten ausfällt, sind wir quasi doppelt bestätigt."