Noten zum TSV 1860: Eine Fünf und sechs Vierer für die Löwen
München - Der TSV 1860 kann die Patzer der Konkurrenz nicht nutzen und muss sich nach einem spannenden und über weite Strecken ansehnlichen München-Derby gegen den FC Bayern II 1:2 geschlagen geben. Der Rückstand auf Tabellenplatz vier, der nach aktuellem Stand zur Teilnahme an der Aufstiegs-Relegation berechtigt, beträgt daher auch nach dem 35. Spieltag fünf Zähler.
Beim Duell gegen den Stadtrivalen erwischte vor allem Dennis Erdmann keinen guten Tag - auch zwei Mittelfeld-Stars bleiben blass. Die Derby-Löwen in der Einzelkritik.
MARCO HILLER, NOTE 3: Abgeklärter Ausflug im Stile von Manuel Neuer, Pranke ausgefahren wie Oliver Kahn. Zugegeben: jeweils im Miniaturformat. Für Drittliga-Verhältnisse trotz der Pleite ordentlich.
Berzel souverän, Erdmann leistet sich Aussetzer
HERBERT PAUL, NOTE 4: Als rustikaler Rechtsverteidiger aufgeboten, wo Willsch die offensivere Variante gewesen wäre. Sah Joeng öfter nur hinterher, daher insgesamt ausreichend.
DENNIS ERDMANN, NOTE 5: Bayern-Abfiesler Nummer eins. Insgesamt gegen Wriedt und Kollegen kampfstark, wobei er auch mal an einem Kopfball vorbei segelte. Schlimmer: Sein Aussetzer vor dem 1:1.
AARON BERZEL, NOTE 3: Bayern-Abfiesler Nummer zwei. Räumte Ball und Gegner ab und sah früh Gelb. Dennoch: Fieselte weiter und rettete trotz mehrerer Wackler mehrfach.
PHILLIPP STEINHART, NOTE 3: Der Ex-Bayer versuchte, seine linke Seite dichtzuhalten. Sichtlich topmotiviert warf er sich in die Duelle und agierte zwar nicht fehlerlos, aber ordentlich.
Bekiroglu und Gebhart enttäuschen, Dressel stark
TIM RIEDER, NOTE 3: Stellte sich den schnellen Bayern vor der Abwehr oft erfolgreich entgegen. Öfter aber auch den Schritt zu langsam.
DENNIS DRESSEL, NOTE 2: Der Hinspiel-Torschütze funkte im Mittelfeld immer wieder zwischen die Bayern-Ballmaschinerie. Diesmal erneut effektiv, als Vorlagengeber für Mölders und fast für Niemann.
TIMO GEBHART, NOTE 4: Auch, wenn der Ex-Bundesligaspieler nicht mehr seine frühere Klasse hat: Kämpfte, grätschte und marschierte in der Zentrale. Vergab zwei Mal, baute ab, daher zurecht raus.
EFKAN BEKIROGLU, NOTE 4: Sechzigs Spielmacher wollte kurz vor dem Abschied nochmal allen zeigen: Was die Bayern können, kann ich auch! Er ließ sein Können aber zu selten aufblitzen.
Mölders kampfstark, Reservisten ohne Impulse
SASCHA MÖLDERS, NOTE 3: Der Alpha-Löwe fightete. Und er legte gekonnt auf Bekiroglu ab, übersah freistehend den Nebenmann – hämmerte den Ball zum 1:0 ins kurze Eck. Das war’s dann aber mit der Herrlichkeit.
STEFAN LEX, NOTE 4: Der schnelle Angreifer sollte Lücken reißen – und er riss sie: zwei dicke Chancen zu Beginn, beide vergab er. Machte zu wenig aus seinem Können und seinen Möglichkeiten.
NOEL NIEMANN, NOTE 4: Kam für Lex und hätte um ein Haar die abermalige Führung erzielt, doch er zielte zu mittig.
NICO KARGER, NOTE 4: Ersetzte Gebhart, doch ihm war einmal mehr seine lange Verletzungsauszeit anzumerken: kaum Impulse.
PRINCE OWUSU, DANIEL WEIN UND PRINCE OWUSU KAMEN ZU SPÄT FÜR EINE BEWERTUNG.