Noten für den TSV 1860: Teufelskerl Hiller hält Derby-Sieg fest - Biankadi mit Traum-Debüt
München - Die Nummer eins, die Nummer eins, die Nummer eins der Stadt ist - der TSV 1860! Zumindest, was das kleine Derby anbelangt. Die Löwen besiegten am Samstag den FC Bayern II mit 2:0 (1:0). Endlich gelang dem TSV der erste Derby-Sieg der neueren Vereinshistorie gegen die Zweitvertretung des großen Rivalen.
Den ersten Treffer erzielte dabei kein Blauer, sondern ein Roter: Timo Kern grätschte einen Freistoß von Richard Neudecker ins eigene Tor. Chefcoach Michael Köllner verschaffte zudem Sechzigs einzigem Neuzugang Merveille Biankadi gegen seinen Ausbildungsverein zum Startelfdebüt. Und der bedankte sich ganz spät mit dem erlösenden Tor zum 2:0.
Die Noten für den TSV 1860:
MARCO HILLER, NOTE 2: Parierte einen Kern-Kopfball (19.), bevor Zirkzee ihn böse erwischte. Wand sich blutend vor Schmerzen, konnte aber weitermachen - und den Derbysieg festhalten.

MARIUS WILLSCH, NOTE 3: Der Rechtsverteidiger rückte oft weit nach vorne, um Sechzigs Offensivspiel anzukurbeln. Giftiges Zweikampfverhalten, etwa ziehend und grätschend gegen Jann-Fiete Arp. Verpasste das 2:0.
SEMI BELKAHIA, NOTE 3: Spielte sich vor der Winterpause rein und durfte - auch wegen Erdmanns Gelbsperre - auch im Derby drinbleiben. Weitgehend konzentrierte Leistung, dennoch vorzeitig vom Feld.
Moll gibt den Mittelfeld-Strategen
STEPHAN SALGER, NOTE 2: Derby-Säule. Gab öfter den hintersten Spieleröffner. Wichtige Rettungs-Grätsche gegen Lawrence. Bereitete Mölders Hundertprozentige im Stile eines Mats Hummels vor.
PHILLIPP STEINHART, NOTE 3: Vergab freistehend die Führung (32.) und zog nochmal beherzt aus der Distanz ab, nachdem die Bayern trotz Unterzahl nicht viel zuließen (42.). Defensiv mangels gegnerischem Druck sehr solide.
QUIRIN MOLL, NOTE 2: Gab den Mittelfeld-Strategen. Viele gewonnene Zweikämpfe und gute Bälle im Spielaufbau, darunter auch ein, zwei Traumpässe - und ein böser Abspielfehler.
FABIAN GREILINGER - NOTE 3: Frecher, bissiger Derby-Löwe, der das Trikot von Nicolas Feldhahn gleich mal einer Zerreißprobe unterzog. Diesmal zuerst wegen Biankadi rechts, wirbelte aber auf beiden Seiten. Bereitete eine Steinhart-Chance vor, selbst vor dem Tor abgegrätscht. Zur Pause runter.
ERIK TALLIG - NOTE 3: Im Gegensatz zu Dennis Dressel im Mittelfeld auf der Acht zu finden. Ein Roter, was sein Schuhwerk betraf. Für seine Blauen vergab er eine Großchance per Volley (24.). Insgesamt ordentlich.
Biankadi mit tollem Einstand
RICHARD NEUDECKER - NOTE 3: Zu Beginn mit Licht und Schatten, da auch einige Ungenauigkeiten. Bügelte einige Stockfehler selbst gleich wieder aus. Umso besser sein Freistoß-Assist, der Kern zum Eigentor zwang.
MERVEILLE BIANKADI - NOTE 2: Ab ins kalte Wasser mit dem Neulöwen: Startelfdebüt gegen seinen Jugendklub. Sofort mit einer gelungenen ersten Aktion im Spiel, bereitete in beiden Durchgängen die jeweils erste, dicke Chance durch Greilinger (6.) und Willsch (49.) vor. Verschwand dazwischen immer wieder von der Bildfläche - bis er den Bayern den Todesstoß verpasste.
Mölders diesmal glücklos
SASCHA MÖLDERS - NOTE 3: Schwor seine Sechzger Sekunden vor dem Anpfiff zum Derbysieg ein - und führte sie zum Derby-Dreier. Vergab erst aussichtsreich per Kopfball, artistisch per Seitfallzieher, nach der Pause kläglich im Alleingang. Lauerte öfter vergebens auf den letzten Pass.
DENNIS DRESSEL - NOTE 3: Kam zur Pause und sollte Sechzigs Zentrale dichtmachen, was auch zumeist gelang. Zeigte sich auch zwei, drei Mal (folgenlos) vor dem Tor des FCB.
DANIEL WEIN - OHNE NOTE: Kam zu spät für eine Bewertung.
MAXIM GRESLER - OHNE NOTE: Kam zu spät für eine Bewertung.
