Noten für den TSV 1860 gegen Zwickau: Belkahia fehlt die Stabilität - Lex ohne Killerinstinkt
München – Endlich der Knoten geplatzt? Weit gefehlt: Der TSV 1860 hat im Heimspiel am neunten Spieltag der Dritten Liga gegen den FSV Zwickau mit 0:2 (0:1) gepatzt. Anstelle des erhofften Befreiungsschlags hat die Mannschaft von Trainer Michael Köllner dem Gegner am Samstag zum Premieren-Sieg verholfen.
Nach starker, aber verpuffter Anpfangsphase der Blauen schoss Johan Gomez die Gäste nach einem Patzer von Innenverteidiger Semi Belkahia in Führung (25.). Yannik Möker schockte verzweifelt anrennende Löwen mit dem 0:2 (63.).
Die Sechzger in der AZ-Einzelkritik
MARCO HILLER, NOTE 4: Befreiungsschlag in die Füße des Gegners, danach fast überwunden. Beim 0:1 chancenlos, ansonsten konnte er sich kaum auszeichnen. Beim 0:2 noch dran, aber vergebens.
YANNICK DEICHMANN, NOTE 4: Zurück in seiner Rolle als Rechtsverteidiger. Defensiv solide und mit viel Offensiv-Power, aber es schlichen sich zu viele Ungenauigkeiten ein.
Belkahia verursacht Gegentor - Aufbauspiel zu ungenau
SEMI BELKAHIA, NOTE 5: Sechzig müsse den Spaß am Fußball wiederfinden, sagte er im AZ-Interview. Nach anfänglicher Stabilität fand er vor dem 0:1 nicht die Mittel, um Gegenspieler Gomez am Vorbeikommen und Tore schießen zu hindern. Der Rückstand ging auf ihn.
STEPHAN SALGER, NOTE 4: Der Abwehrchef hielt seinen Laden auch nicht so recht sauber. In der Spieleröffnung hatte er zudem auch schon bessere Tage.
PHILLIPP STEINHART, NOTE 4: Auch der Linksverteidiger musste zuletzt wegen der Corona-Quarantäne zusehen. Jetzt zurück und bemüht, aber auch er konnte kaum verwertbare Zuspiele liefern.
Wein ohne Fortune - Flotter Beginn von Neudecker
DANIEL WEIN, NOTE 4: Beim Hallescher FC Traum-Comebacker, diesmal (durchschnittlicher) Sechser. Wie vor seiner Verletzung gewohnt lauf- und kampfstark. Im Gegensatz zu seinem tollen Halle-Volley verzog er diesmal gleich zwei Mal.
MERVEILLE BIANKADI, NOTE 5: Begann diesmal auf dem rechten Flügel. Leitete eine Reihe von Angriffen mit seiner Dynamik und Kreativität ein. Die richtigen Mittel fand aber auch der agile Münchner nicht.
RICHARD NEUDECKER, NOTE 4: Flotter Beginn des "Kampfzwergs", der seinen Radius direkt vom Anpfiff weg auf beide Flügel und den Strafraum ausdehnte. Aber: Viel zu oft Ballverluste, Fehler, Pässe ins Nichts. Vergab das 1:0 von der Strafraumgrenze und das 1:2 zwei Mal per Freistoß.
DENNIS DRESSEL, NOTE 4: Den Löwen fehlen Tore, prompt durfte der abschlussstarke Mittelfeld-Mann auf der Acht ran. Dort einer der besseren Löwen, aber vor dem Tor mehrfach geblockt.
Offensive zu harmlos - Einwechslungen ohne Wirkung
STEFAN LEX, NOTE 5: Begann diesmal – richtig geraten – auf dem linken Flügel. Tauschte fleißig mit Biankadi, doch alle Mühen brachten nichts. Es fehlte an Mut und Killerinstinkt. Musterbeispiel? Seine Hundertprozentige.
SASCHA MÖLDERS, NOTE 5: Wo ist die Überzeugung des Anführers, des Alpha-Löwen hin? Erst ein Verstolperer in aussichtsreicher Position, dann ein Fehlpass in der nächsten Szene. Schon besser: sein Abschluss, der fast zum 1:1 geführt hätte. Viel mehr kam da nicht.
ERIK TALLIG, NOTE 4: Kam, als 1860 nach dem 0:1 einfach keine zwingenden Chancen herausspielen konnte. Mit ihm wurde es etwas offensiver, aber nicht wirklich besser.
QUIRIN MOLL, KEANU STAUDE und TIM LINSBICHLER kamen zu spät für eine Bewertung.
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