Neustart für die Löwen!

Nach dem fulminanten 2:1 gegen Frankfurt hoffen die Löwen wieder, den Anschluss nach oben zu schaffen. „Balsam für die Seelen”
von  Marco Plein
Löwen-Profi Dennis Malura beim Sieg gegen Eintracht Frankfurt
Löwen-Profi Dennis Malura beim Sieg gegen Eintracht Frankfurt © Rauchensteiner/AK

München - Aus dem ersten Teil ihrer Belohnung wurde zwar doch nichts, über den zweiten aber Freude sie sich umso mehr. Eigentlich hatten einige Löwen-Profis nach ihrem glanzvollen 2:1-Kampfsieg über Eintracht Frankfurt einen gemeinsamen Abend beim Basketballspitzenspiel des FC Bayern gegen Alba Berlin geplant – sie waren aber zu spät dran: Ausverkauft!

Doch über die zwei freien Tage, die ihnen Trainer Reiner Maurer nach dem unerwarteten Triumph über den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer und Topfavoriten die Liga gönnte, Freude sich die Löwen umso mehr. „Das haben wir uns verdient", sagte Abwehrturm Necat Aygün, und Stürmer Kevin Volland, wie sein Trainer echter Allgäuer, meinte: „Zwei Tage frei? Ab ins Allgäu, das ist super!"
In der vergangenen Saison schon hatten die Löwen (trotz ihres am Ende nur neunten Platzes) bereits ansehnliche Erfolge errungen. Sie gewannen beim späteren Aufsteiger in Augsburg und schlugen Zweitligameister Hertha BSC sogar zwei Mal.

Und doch dürfte dieser neue Triumph über die überlegenen Frankfurter der größte Sieg sein, der Maurer seit seiner Amtsübernahme im Sommer 2010 gelang. Zwar erklärte der 51-Jährige zurückhaltend: „Das war ein Sieg der Leidenschaft. Wir haben bravourös gekämpft. Der Erfolg wirkt wie Balsam für unsere Seelen." Sportchef Florian Hinterberger wurde da euphorischer: „Das war das Highlight der Hinrunde. Es gibt so manche Schlüsselspiele in einer Saison. Dies hier war so eines. Das war Werbung in Sachen Willen, Leidenschaft und Emotion."

Zugegeben, die Löwen gerieten nach der Pause unter Dauerbeschuss – die Hessen schossen 20 Mal im Strafraum aufs Tor, traten zehn Ecken (1860: eine) hinein und flankten den Ball 13 Mal in die Gefahrenzone (1860: zwei Mal) - „doch diesmal hatten wir das nötige Glück, das wir zuletzt kaum hatten", bemerkte Kevin Volland (Saisontor Nummer neun). Enstprechend begeistert sagte der 19-Jähirge: „Dieser Sieg ist ein echtes Ausrufezeichen. Der war extrem wichtig für uns und unsere Fans. Wir dürfen stolz sein." Sein Sturmpartner Djordje Rakic, der den verletzten Kapitän Benny Lauth vertreten hatte und dem nach seinem goldenen Tor vor einer Woche in Ingolstadt diesmal nach 12,4 Sekunden ein wahres Blitztor gelungen war, ergänzte: „So wie wir gekämpft haben, haben wir und das Glück verdient. Wir haben die stärkste Mannschaft der Liga geschlagen, das sagt viel über uns aus. So ein Sieg gibt uns viel Kraft."

Auch Torwart Gabor Kiraly, mit 54 Ballkontakten am öftesten am Ball, jubelte: „Gott sei dank! Unsere Abwehr war stärker als die Klasse der Frankfurter. Aber wir dürfen auch nach so einem Sieg nicht zufrieden sein." Das heißt also: Auch wenn sich 1860 aufgrund des Abstands zu den Top fünf der Liga fast mit Rang sechs abgefunden hatten (Maurer: „Wir sind Erster im Mittelfeld"), nun wollen sie in den letzten drei Spielen dieses Jahres eine Attacke vorbereiten. „Wir wollen auf jeden Fall noch mal angreifen”, sagt Volland. „Die Saison ist noch lange. Und so schnell wie wir ins Mittelfeld gefallen sind, können wir auch wieder nach oben kommen." Hinterberger legte nach: „Wir dürfen jetzt mit breiter Brust auf die nächsten Spiele schauen. Eins steht fest: Wenn wir weiter so kämpfen, dann werden wir auch weiter punkten." Und Aygün kündigte an: „Wenn uns dieser Sieg nicht beflügelt, was dann?! Wir brauchen uns jetzt vor niemanden mehr zu verstecken."

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