Neuer Ärger mit dem Investor: Das Löwen-Beben

Neuer Löwen-Ärger mit Investor Hasan Ismaik: Zu einer Sitzung erscheint er nicht, sein Vertrauter Ulrich Bez wirft hin. Die Hintergründe
Matthias Eicher |
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Versagt er den Löwen seine Unterstützung: 1860-Investor Hasan Ismaik.
sampics/augenklick Versagt er den Löwen seine Unterstützung: 1860-Investor Hasan Ismaik.

München - Die miese Laune des Investors konnte Peter Cassalette noch nachvollziehen. Der Präsident des TSV 1860 hatte Löwen-Gesellschafter Hasan Ismaik nach dessen unterkühltem Auftritt beim 0:2 im Pokal-Achtelfinale gegen den VfL Bochum noch verteidigt: „Ich kann schon verstehen, dass bei Ismaik die Stimmung im Keller ist. Das nackte Ergebnis ist frustrierend.“

 

Ismaik fehlt, Bez tritt zurück

 

Ob der Oberlöwe auch nachvollziehen konnte, dass der Jordanier eine wichtige Löwen-Sitzung platzen ließ und sich offenbar mit seinem Vertrauten Ulrich Bez verkrachte? Wie die „SZ“ gestern berichtete, ist der ehemalige Chef des Automobilherstellers Aston Martin, seit Sommer für die Löwen engagiert, von seinen Ämtern beim TSV 1860 zurückgetreten: sowohl aus dem Aufsichtsrat als auch aus dem Beirat. Auf AZ-Nachfrage bestätigte die Presseabteilung der Löwen gegen Mittag: Bez, der als Bezugsperson von Ismaik galt, ist Geschichte bei den Löwen – und mal wieder ist auf der Führungsebene Chaos angesagt. 1860-Sprecherin Lil Zercher versuchte bei der Pressekonferenz mit Trainer Benno Möhlmann umgehend das Thema einzudämmen: „Alles was wir zur aktuellen Situation sagen: Es fand am Donnerstag eine turnusmäßige Aufsichtsrats-Sitzung der KGaA statt. Dabei ist Herr Bez zurückgetreten. Ansonsten sprechen wir hier über Sportliches.“

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Ursache des Paukenschlages soll die jährlich wiederkehrende Thematik der Umwandlung Ismaiks Darlehen in Genuss-Scheine sein, um die Eigenkapital-Quote der Löwen zu erhöhen. Bis 31. Dezember muss das vollzogen sein, um die Löwen vor einer satten Geldstrafe (im sechsstelligen Bereich) zu bewahren. Ismaik hatte bereits in den letzten Jahren regelmäßig frisches Geld seinem 2011 getätigten Investment zuschießen müssen. Geld, das er wohl nie wieder sehen wird. Rund 50 Millionen hat der Jordanier schon hingeblättert. Der Ertrag? Ein abstiegsbedrohter Zweitliga-Vorletzter.

 

Ismaik-Bruder will Vollmacht

 

Nun stand einmal mehr die ismaik’sche Genuss-für-teures-Geld-Aktion an, außerdem soll der Geldgeber für dringend benötigte Neuverpflichtungen herhalten. Cassalette dazu schon am Donnerstag: „Jetzt muss man sehen, wie Ismaik reagiert: Ob er frustriert ist und nichts macht, oder ob er frustriert ist und einsieht, dass er was machen muss.“ Bisher hatte sich Ismaik für Ersteres entschieden und gezögert. Sein Nicht-Erscheinen bei besagter Sitzung macht die blauen Sorgenfalten größer. Laut „SZ“-Informationen habe sich sogar Ismaiks Bruder Abdelrahman Ismaik eine Vollmacht ausstellen lassen wollen, damit das Gremium beschlussfähig gewesen wäre, Ismaik habe aber „äußerst ungehalten“ reagiert und befürchtet, dass die Umwandlung seines Geldes hinter seinem Rücken vollzogen werde. Das Resultat: keine Vollmacht, keine neuen Genuss-Scheine.

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Wird Ismaik einlenken? Die Äußerung Cassalettes, man habe „einen Plan B und sogar einen Plan C“, lässt tief blicken. Und sie lässt den Schluss zu, dass es womöglich keine Einigung mehr geben wird. Möhlmann sagte vor dem Freiburg-Spiel: „Ich gehe nach wie vor davon aus, dass wir die Dinge machen können, die wir vorhatten. Ich habe auch nur das Wissen, was in der Zeitung zu lesen ist.“ Aber er sollte ja auch nur über Sportliches sprechen.

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