Neu-Löwe Amilton verspricht im AZ-Interview: „. . .dann kommen Tore“
München - Der 27-jährige Brasilianer Amilton wechselte in der Winterpause von Portimonense Sporting Clube in Portugal zum TSV 1860.
AZ: Herr Amilton, welche Eigenschaften verbinden Sie mit dem Löwen, dem Tier im Vereinswappen des TSV 1860?
Amilton: Ein Löwe ist kämpferisch, er beißt und hat einen großen Siegeswillen. Ich identifiziere mich voll mit diesen Eigenschaften. Ein Löwe geht aufs Feld, um zu gewinnen, den Gegner zu besiegen. Er ist der König der Savanne. Das ist genau das Richtige für mich.
Wer hat Sie mit welchen Argumenten überzeugt, nach Giesing zu kommen?
Der Trainer kam zu mir und hat mir sein Projekt vorgestellt. Die Herausforderung hier in München klingt spannend, einen Verein mit diesem Potenzial wieder nach vorne zu bringen und wieder zu beleben. Das hat mich überzeugt.
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Sie sprechen es an: In den letzten Jahren lief es bei Sechzig nicht gut. Sie haben mit Ihren Leistungen Hoffnungen geweckt.
Ich bin aber nicht alleine verantwortlich, wir stehen alle in der Verantwortung, alle Spieler und alle Trainer. Niemand kann das alleine schaffen.
Ihr Spielstil zeugt aber von großem Selbstbewusstsein.
Um als Fußballspieler erfolgreich zu sein, brauchst du Selbstvertrauen. Das ist für mich das A und O, jeden Tag. Ich bin hier, um meine Arbeit zu erfüllen, sei es im Training oder auf dem Spielfeld.
Es gab keine Rückschläge in Ihrer Karriere?
Natürlich. Als ich in Portugal in der Dritten Liga gespielt habe, war das keine einfache Zeit. Aber von der Zweiten Liga ging es dann in die Erste Liga. Das ist der Amilton, den die Leute in Portugal kennen – und der Amilton, den die Leute in Deutschland hoffentlich kennenlernen werden.
Was gibt Ihnen Glauben im harten Geschäft Profifußball?
Positives Denken. Als ich hier angekommen bin, war mir wichtig, dass ich das Vertrauen der Vereinsführung und des Trainerteams gespürt habe. Ich wurde auch in der Kabine super aufgenommen. Das hilft jeden Tag, mein Selbstvertrauen zu stärken.
Sie sind nicht der einzige Neue. Erzählen Sie doch mal, was sind die anderen so für Typen?
Wir Neuen helfen uns gegenseitig, das sind vernünftige Jungs. Abdoulaye Ba kenne ich schon vom FC Porto. Christian Gytkjaer habe ich erst hier kennengelernt. Aber bei ihm sieht man sofort, welche Eigenschaften er als Stürmer mitbringt. Mit Abdoulaye habe ich mehr Kontakt, manchmal gehen wir abends zusammen essen.
Christian Gytkjaer hat schon ein Tor geschossen, Sie noch nicht. Auf welchen Torjubel dürfen wir uns Freude?
Das Toreschießen hat nicht oberste Priorität, wir brauchen Punkte. Wenn ich ein Tor schieße, kommen die Emotionen aus der Situation heraus. Jetzt fokussiere ich mich erstmal auf meine Arbeit. Wenn ich richtig arbeite, kommen die Tore automatisch.
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München steht in Deutschland wie keine zweite Stadt für Unbekümmertheit. Wie erleben Sie Ihr neues Zuhause?
Wenn ich spazieren oder essen gehe, merke ich, wie intensiv die Stadt 1860 lebt. Wenn wir irgendwo sind, werde ich direkt angesprochen. Ich merke dann, wie sehr die Leute mit uns mitfiebern.
Schon ein Lieblingslokal gefunden?
Spieler wie Rodnei oder Ribamar haben mir ein paar Tipps gegeben. Zum Beispiel die Lisboa-Bar. Ich bin mir sicher, dass ich ein Heimatgefühl entwickeln werde.
Sie sprechen von Heimat. Vermissen Sie Brasilien?
Natürlich. Ich bin hier alleine hergekommen, Familie und Freunde fehlen mir schon ein bisschen. Auch die Sprache vermisse ich. Das ist normal. Aber mir fällt es hier einfacher, als ich erwartet hatte. Abschließend: 1860 ist für viele Fans "Münchens große Liebe".
Was ist das für Sie, große Liebe?
Liebe ist für mich die Familie. Sie gibt mir jeden Tag die Kraft, um zu arbeiten. Wir hatten schwierige Zeiten in Brasilien, auch in Portugal, meine Mutter, meine Geschwister sind für mich das Wichtigste. Fußball ist wichtig. Was Liebe angeht, steht die Familie bei mir an erster Stelle.
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