Necat Aygün: "Wie eine Maschine"

Necat Aygün sitzt bei 1860 derzeit nur auf der Bank. In der AZ spricht der Verteidiger über seine schwere Zeit, die Familie und sein Verhältnis zu Trainer Schmidt.
Maximilian Wessing |
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Handschlag für den Siegtorschützen: Necat Aygün beglückwünscht Moritz Volz (r.) zu dessen 1:0-Siegtor im Testspiel des TSV 1860 gegen Dinamo Zagreb in Belek, Türkei.
sampics/Augenklick Handschlag für den Siegtorschützen: Necat Aygün beglückwünscht Moritz Volz (r.) zu dessen 1:0-Siegtor im Testspiel des TSV 1860 gegen Dinamo Zagreb in Belek, Türkei.

Necat Aygün sitzt bei 1860 derzeit nur auf der Bank. In der AZ spricht der Verteidiger über seine schwere Zeit, die Familie und sein Verhältnis zu Trainer Schmidt

AZ: Herr Aygün, Sie sind vom Leistungsträger zum Innenverteidiger Nummer vier abgerutscht. Wie sehr wurmt Sie das?

NECAT AYGÜN: Persönlich ist das für mich nicht befriedigend. Ich möchte immer spielen, ganz klar. Aber der Trainer entscheidet und trägt dafür auch die Verantwortung. Er hat eine große Auswahl an Spielern, ich kann nur sagen: Ich bin da und bereit!

Hat Trainer Alexander Schmidt mit Ihnen darüber gesprochen?

Nein, er hat es mir nicht erklärt. Aber ich weiß, dass es für ihn die Grundvoraussetzung ist, dass man fit ist. Meine Oberschenkelbeschwerden haben mich in den letzten Wochen zurückgeworfen. Da war es für mich in Ordnung, dass ein anderer gespielt hat.

Dennoch kommen Sie nicht zum Zuge. Macht es überhaupt noch Spaß?

Sechzig war, ist und bleibt meine Leidenschaft. Deshalb stellt sich für mich nicht die Frage, ob es noch Spaß macht. Als ich vor etwa zwei Jahren meine schweren Gesichtsbrüche hatte, war es eine noch viel schwierigere Phase. Wenn dein eigener Sohn dein Gesicht, was grün und blau ist, nicht mehr wiedererkennt, ist das noch deutlich schlimmer. Aber mich bringt so leicht nichts mehr aus der Bahn. Ich glaube immer an meine Stärken.

Und an Ihre Rückkehr?

Natürlich. Ich hatte für längere Zeit einen persönlichen Trainer, den ich schon bald wieder engagieren werde. Wie gesagt: ich bin fit. Wer etwas erreichen möchte, muss wie eine Maschine funktionieren, unempfindlich sein und einwandfrei laufen.

Vor drei Monaten haben Sie Ihr Lokal „Dodici” verkauft. Eine Reaktion auf den verlorenen Stammplatz?

Nein, es ging hauptsächlich darum, mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Das Angebot war gut, da habe ich es angenommen.

Wie sieht die Freizeit bei Ihnen nun aus?

Wir arbeiten derzeit hauptsächlich an unserem zweiten Kind (lacht). Sonst unternehmen wir natürlich viel mit unserem Sohn. Er ist wie der Großteil der Löwen-Fans: Er hält sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten zu uns.

Trotzdem war das „Dodici” Treffpunkt der Löwen-Spieler. Wohin hat sich dieser nun verlagert?

In mein Wohnzimmer. Ich lade gerne Spieler zu mir nach Hause ein. Es macht Spaß, etwa zusammen Fußball zu gucken. Es sind immer verschiedene Spieler, auch viele, die noch nicht so lange in München sind. Ich weiß, wie es ist, wenn man in einer fremden Stadt ist und noch keine Freunde hat.

Bleibt 1860 auch abends dann das Gesprächsthema beim Bierchen?

Sechzig ist bei uns immer ein Thema, wir sprechen viel darüber. Und nein: die typischen Biertrinker sind wir nicht.

Sprechen Sie auch mit den Mitspielern über Ihre Situation?

Ich suche jetzt nicht das Gespräch, um mich irgendwo auszuheulen. Mir bleibt nichts anderes übrig, mich so anzubieten, dass sich der Trainer nicht mehr gegen mich entscheiden kann.

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