Nächtliches Donnerwetter: Poschner macht Löwen rund
München - Die Uhr zeigte exakt 21:00 Uhr, als der Bus der Löwen am Sonntagabend an der Grünwalder Straße vorfuhr. Später hieß es, auf der vierstündigen Rückfahrt aus dem Erzgebirge sei es mucksmäuschenstill gewesen. Einzig Markus von Ahlen und sein Trainerteam hätten miteinander gesprochen und die katastrophalen 90 Minuten auf DVD analysiert.
Als sich dann auf dem Gelände die Türen des Mannschaftsbusses öffneten, ging alles ganz schnell. Die Spieler entluden den Bus gemeinsam und eilten dann in die Kabine. Denn am Eingang wartete bereits ein Mann auf die Kicker: in Jeans, Vereinsjacke, weißen Turnschuhe - und mit einem dicken Hals.
Geschäftsführer Poschner war mit Investoren-Vertreter Noor Basha im Auto zurück nach München gefahren und hatte sich bereits in seinem Büro beraten. Als die Mannschaft dann eintraf, empfing er sie und führte sie in die Kabine.
Dort gab es dann ein Donnerwetter, das sich gewaschen hatte. 45 Minuten lang hielt der Sportchef seine Angestellten fest und stellte die entscheidende Frage nach der Nicht-Leistung im Erzgebirgsstadion: Wie war ein derart lebloser Auftritt möglich gewesen?
Ob ihm die Antworten seiner Spieler gefallen haben, ist nicht überliefert. Eines ist jedoch klar: Für die Profis ist die Wohlfühlphase unter Neu-Coach von Ahlen vorbei. Ihnen droht eine knallharte Trainingswoche, beginnend Montag um 10 Uhr.
Lobenswert: Poschner stellte sich anschließend noch einem Dutzend Fans, die ausgeharrt hatten, um die Verantwortlichen des Klubs ins Gebet zu nehmen. "Wir können Spiele verlieren", war deren Tenor. "Aber nicht so." Poschner dürfte ihnen zugestimmt haben.
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