Nach Testspiel-Pleite gegen Bayreuth: Trainer Köllner gibt sich weihnachtsmilde

München - Abwehrchef Jesper Verlaat schlurfte nach seinem Arbeitsanteil vom Platz - er sah müde dabei aus und zufrieden war er vermutlich auch nicht.
1860-Coach Köllner: "Wir müssen an unserem Offensivspiel arbeiten"
Drei Tore hatte die von ihm angeführte Defensive im Test gegen die SpVgg Bayreuth zugelassen, der Eindruck war nun wirklich nicht positiv. Und obwohl das mit der Aussagekraft von Partien in der Vorbereitung so eine Sache ist: Etwas mehr Souveränität darf man vom Aufstiegsaspiranten im Duell mit einem möglichen Absteiger erwarten.

Aber auch Trainer Michael Köllner wollte nach dem dritten Spiel innerhalb von fünf Tagen nicht zu kritisch sein, trotz eines 2:4 am Ende und geringem Einfallsreichtum. "Man hat gemerkt, dass wir sehr müde waren und muss dann in Kauf nehmen, dass das Ergebnis nicht hundertprozentig ist. Aber mir ist es so lieber, als wenn wir große konditionelle Einheiten auf dem Platz machen", sagte Köllner, kündigte aber an: "Die nächsten Tage müssen wir an unserem Offensivspiel arbeiten." Und an der Defensive gleich mit.
Bayreuth profitiert von zum Teil haarsträubenden Fehlern der Löwen
Konzentrationsmängel und fehlende Struktur begünstigten die ersten Gegentore, die allesamt in der ersten halben Stunde fielen, da waren die Löwen besonders unsortiert. Markus Ziereis (4.) und zweimal Eroll Zejnullahu (18. und 27.) schlugen Kapital aus teils haarsträubenden Fehlern der Sechzger. Die trafen ihrerseits durch Abwehrchef Verlaat (6.) und den sehenswert freigespielten Albion Vrenezi (8.).
Die zweite Hälfte in diesem Test mit dem besonderen Format von je 60 Minuten pro Halbzeit nutzte Trainer Köllner, um einmal komplett zu rotieren. Und für die elf Löwen, die reinkamen, bot sich eine gute Chance, beim Coach Eindruck zu schinden. Daraus wurde aber nichts, Tobias Stockinger (100.) stellte für die Oberfranken gar auf 4:2.
Köllner: "Es gibt viele Möglichkeiten, die Feinheiten zu justieren"
Bis Freitag wird nun noch trainiert, dann gibt es ein paar Tage Weihnachtsruhe, und ab dem 27. Dezember beginnt die heiße Phase der Vorbereitung vor dem Start ins neue Jahr bei Waldhof Mannheim am 14. Januar. "Wir haben noch genügend Zeit und es gibt viele Möglichkeiten, die Feinheiten zu justieren", betonte der Coach.
Dessen Ziel bleibt unumstößlich der Aufstieg, da lässt er nicht locker. Und hat dies sicher auch am gestrigen Abend bei der Weihnachtsfeier noch einmal unterstrichen. Auf den Zettel wollte er seinen Spielern schreiben, "dass es ein langer Weg ist bis zum Mai. Wir haben 21 Spiele vor uns. Wir sind noch nicht einmal bis zu der Hälfte des Weges, das vergessen die meisten."
Veränderungen im Kader: Was ist mit Lukas Rupp?
Damit sich in Köllners Augen die Wahrscheinlichkeit erhöht, hält er auch an den bis zu zwei Verstärkungen fest, die zum Start ins Trainingslager im türkischen Belek (ab 3. Januar) da sein sollen. Wenn bis dahin alle Variablen passen. Der Name Lukas Rupp kursiert seit Tagen.
Dass es auch Abgänge gibt, wird wahrscheinlicher. Quirin Moll und Marius Willsch waren am Dienstag wieder nicht dabei und Köllner sagte: "Bei wenig Spielzeit macht Veränderung Sinn. Es ist auch für den Spieler nicht gut, wenn er ein halbes Jahr nicht im Kader ist."