Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat "mit Blick auf die derzeitigen Konflikte zwischen dem TSV 1860 München und einigen Medien" Stellung zur Pressepolitik der Löwen genommen und diese kritisiert. Weitere Schritte sollen nicht unternommen werden.
München - Nach dem Medien-Ärger des TSV 1860 hat sich nun auch die DFL eingeschaltet. In einer Stellungnahme kritisierte der Verband die Sechzger am Montag dafür, "ein professionelles Miteinander von Clubs und Medien" in Frage zu stellen. Doch weitere Schritte werde die DFL nicht einleiten, weil ihr dafür die "statuarische Grundlage" fehle.
Peter Cassalette wehrte sich dagegen gegen die scharfe Kritik des FC St. Pauli. Nach dem 2:1-Sieg der Kiez-Kicker beschwerte sich Sportdirektor Rettig, dass seine Gremiumsmitglieder, die in unmittelbarer Nähe von Investor Hasan Ismaik saßen, ihre Plätze verlassen mussten, weil sie zu laut gejubelt hätten. Gegenüber der AZ rechtfertigte sich der 1860-Präsident: "Waren die Gremiumsmitglieder auch in der 2. Halbzeit auf ihren Plätzen? Ja oder nein? Das 10-Minuten-Missverständnis haben wir dem Präsidenten des FC St. Pauli erklärt und uns entschuldigt! Er hat das angenommen und die Sache war okay - mehr sage ich dazu nicht mehr!"
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Die Stellungnahme der DFL im Wortlaut:
"In den vergangenen Jahrzehnten hat sich im deutschen Profifußball auch bei kritischer Berichterstattung ein professionelles Miteinander von Clubs und Medien bewährt. Dies zeichnet die Bundesliga ebenso wie die 2. Bundesliga aus und sollte nicht in Frage gestellt werden.
Für den Fall, dass es dennoch zu Konfliktfällen im Bereich der Akkreditierung kommt, sehen die Durchführungsbestimmungen zu den DFL-Medienrichtlinien Mediationsgespräche von Club und Medien unter Führung des Verbandes Deutscher Sportjournalisten (VDS) vor. Ein entsprechendes Verfahren hat bereits vor kurzem auf Initiative der DFL stattgefunden, nachdem einigen Münchner Medien Dauerakkreditierungen entzogen wurden. Das damalige Ergebnis war ein Konsens aller Beteiligten. Angesichts der Tatsache, dass die Clubs sowohl auf ihrem Trainingsgelände als auch im eigenen Stadion Hausrecht ausüben und die DFL in diesem Fall nicht direkt berührt ist, besitzt die DFL hier keine statuarische Grundlage, weitergehend tätig zu werden.
Unabhängig davon steht die DFL jederzeit als Gesprächspartner und Vermittler weiterhin zur Verfügung."