Nach Lex und Willsch: Der nächste Publikumsliebling beim TSV 1860 ist bereits gefunden

München - Es war eine eigentlich handelsübliche Szene, die sich beim 1:0-Heimsieg des TSV 1860 gegen den SC Freiburg II ereignete. Fabian Greilinger lief einem schon verlorenen Ball hinterher und holte statt eines Abstoßes einen Einwurf heraus. Als Belohnung gab es Szenenapplaus aus der Stehhalle.
"Das kriegt man dann schon mit und das freut einen ein Stück weit, weil ich davor den Sprint erzwungen habe und die Hoffnung hatte, dass ich irgendwas bewirken kann und natürlich war es schön, dass zumindest ein bisschen was bei rausgekommen ist", schilderte Greilinger die Situation anschließend im Hacker-Pschorr-Fantalk.
Greilinger: "Natürlich will ich Stammspieler werden"
Gegen die Breisgauer verteidigte Greilinger für den verletzten Phillipp Steinhart hinten links. In der abgelaufenen Saison war er eher Rotations-, denn Stammspieler. Das soll sich in der kommenden Spielzeit ändern. "Natürlich will ich jetzt Stammspieler werden und so viel Spielzeit bekommen wie es nur geht", sagte Greilinger jetzt der "Passauer Neuen Presse".
Beim XXL-Umbruch, den die Löwen diesen Sommer vor sich haben, darf vor allem der lokale Faktor nicht vernachlässigt werden. Insbesondere, da mit Kapitän Stefan Lex und Marius Willsch zwei absolute Publikumslieblinge ihre Karrieren beendeten.
Obwohl das 2:2 in Zwickau das finale Spiel der Saison war, es für die Löwen sportlich um nichts mehr ging und er selbst faktisch anschließend kein aktiver Fußballer mehr war, übte Lex dennoch harte Kritik. Platz acht sei "zu wenig für unsere Erwartungen". Man habe sich "ein bisschen blenden lassen, vom Anfang der Saison" und sich "in eine Favoritenrolle reindrängen lassen".
Auch die Beleidigungen gegen Yannick Deichmann verurteilte Lex scharf: "Vor dem Spiel hab ich vereinzelte Beleidigungen gegen den Deichi gehört. Das fand ich nicht gut. Er hat die Knochen hingehalten. Da kann man unzufrieden sein, wenn er weggeht, aber Beleidigungen, sind zu viel."
"Dann holst du in der Liga auch die Punkte": Greilinger will sich weiter "reinhauen"
Ab kommender Saison braucht es jemanden, der genau diese Themen anspricht, dem der Verein genauso viel bedeutet, wie Lex. Dass das bei Greilinger der Fall ist, daran besteht kein Zweifel. "Es verlassen natürlich Identifikationsfiguren den Verein, aber ich denke, dass wir das trotzdem gut wuppen werden. Gute Spieler kommen auch wieder nach. Dann ist die Aufgabe, schon wieder erfolgreich zu sein", schlug er einen ähnlichen, wenngleich wesentlich milderen Ton als Lex an.

Allein die Tatsache, dass er sich in der kommenden Saison als Stammspieler durchsetzen will, verrät jedoch einiges. Auch die Verbindung zu den Fans ist vorhanden, nicht erst seit seinem Tackling gegen Freiburg II. Greilinger ist laut eigener Aussage "einer, der viel läuft und sich gerne reinhaut und in die Zweikämpfe reinbeißt". Vor allem Eigenschaften wie diese würden von den treuen Löwen-Fans geschätzt werden. "Dann holst du in der Liga auch die Punkte, denn da geht viel über Kampf", erklärte der 22-Jährige weiter.
"Gibt doch nichts Schöneres" – Greilingers ultimatives Bekenntnis zum TSV 1860
Auch seine persönliche Zukunft sieht Greilinger klar an der Grünwalder Straße. Sein größter Traum sei es "mit Sechzig in die 2. Liga aufzusteigen. Es gibt doch nichts Schöneres, als dort zu spielen."
Jetzt liegt es nur noch an Greilinger selbst, seine Leistungen zu bestätigen. Potenzial, neuer Publikumsliebling in Giesing zu werden, hat er schonmal. Jetzt muss sich Greilinger nur noch auf dem Platz beweisen – wie damals beim gefeierten Tackling gegen Freiburg II.