Nach Kreislaufkollaps: Hofmann muss operiert werden
MÜNCHEN - 1860-Torwart bricht sich beim Sturz in seinem Haus das Jochbein und die Kieferhöhle - sechs Wochen Pause.
Klar, für das Nachholspiel des TSV 1860 in Karlsruhe (Mittwoch, 18.30 Uhr, Liveticker bei abendzeitung.de) war Michael Hofmann sowieso nicht eingeplant, dennoch war die dramatische Geschichte des 37-jährigen Löwen-Torwarts das Hauptthema am Dienstag an der Grünwalder Straße. Mit einem kleinen Pflaster unterhalb des rechten Auges tauchte Hofmann in zivil am 1860-Trainingsgelände auf, das Gesicht geschwollen und blau. „Ein Hausunfall“, berichtete der 37-jährige 1860-Torwart der AZ, „auf einmal ist mir schwindlig geworden und ich bin umgefallen.“
Die AZ erfuhr: Der Rekord-Löwe, der seit 14 Jahren (!) beim Zweitligisten unter Vertrag steht, erlitt am Sonntag gegen zwei Uhr nachts in seinem Haus in Faistenhaar einen Kreislaufzusammenbruch. Er fiel beim Weg auf die Toilette unglücklich auf das Waschbecken, krachte anschließend auf den Fliesenboden und zog sich dabei einen Jochbein und Kieferhöhlenbruch zu. „Das ist eine blöde Geschichte“, sagte Trainer Ewald Lienen der AZ, „Michael wird am Donnerstag operiert. Seine Begeisterung und Leidenschaft wird uns in den nächsten Wochen fehlen. Er war immer superheiß – und hat alle angestachelt.“
Hofmann ist der Vorfall mehr als peinlich. „Letztes Jahr bin ich mal gegen den Pfosten geknallt – und mir ist nichts passiert. Jetzt kippe ich in meinem Haus um. Einfach unglaublich. Aber für mich wäre es viel schlimmer, wenn ich durch so eine Geschichte meinen Stammplatz verlieren würde. Als Nummer 3 ist es etwas verträglicher.“
Am Donnerstag wird Hofmann in der Sana-Klinik in Solln operiert. „Das wird eine Routine-Eingriff“, glaubt Hofmann, „der Sascha Rösler hatte das auch schon mal, hat er mir erzählt. Ist alles halb so schlimm.“ In zehn Tagen will Hofmann bereits wieder mit dem Lauftraining beginnen, frühestens in sechs Wochen kann er wieder im Löwen-Tor stehen.
Warum aber kippte Hofmann einfach um? Der Torwart zur AZ: „Diese Frage hat mir meine Mutter heute am Telefon auch gestellt. Ich bin ja vor anderhalb Jahren schon mal zusammengekracht - damals bei einem 2:0-Sieg gegen Frankfurt. Meine Werte sind in Ordnung, das Herz, der Blutdruck. Ich führe es auf eine harmlose Grippe-Geschichte zurück.“
Ausgerechnet Hofmann. Der Vorbild-Löwe, der dem Verein nach seinem voraussichtlichen Karriereende im Sommer so gern erhalten bleiben würde, kann sich die nächsten Wochen nicht mehr für einen neuen Vertrag aufdrängen. Dennoch stellt ihm Lienen ein Abschiedsspiel im Mai in Aussicht: „Der Michael ist ein verdienter Mann um 1860. Natürlich spielt das in meinen Überlegungen eine Rolle. Aber wir haben ja noch ein bisschen Zeit.“ Oliver Griss