Nach knappem Testspielsieg: So will der TSV 1860 den Teamgeist stärken
Windischgarsten/Sulzemoos - Fast 13 Uhr hat es geschlagen, bis der Tross des TSV 1860 am Sonntagmittag die Autobahnausfahrt Windischgarsten/Roßleithen genommen hat und wenig später am Luxus-Resort "Dilly“ aufgeschlagen ist: Servus Trainingslager-Löwen – und fröhliches Schwitzen.
In den kommenden acht Tagen feilen Cheftrainer Argirios Giannikis, die mitgereisten Geschäftsführer Christian Werner, Oliver Mueller sowie die Mannschaft des TSV 1860 unter Hochdruck daran, die neue Drittliga-Saison 2024/25 zu einer guten Sechzger-Spielzeit zu machen. Wozu es am Ende reicht? "Ich traue uns prinzipiell viel zu“, lautete die erste Einschätzung von Giannikis, doch ein entsprechendes Saisonziel dürften zuletzt lange abstiegsbedrohte Giesinger gewiss nicht ausrufen. Ohnehin gilt es im Nationalpark Kalkalpen, dem Berg voll Arbeit Schritt für Schritt zu begegnen. Die AZ zeigt Sechzigs steile Herausforderungen.
TSV 1860 schrammt an Testspiel-Blamage vorbei
Neulöwen eingliedern: Neun Neuzugänge hat 1860 schon geholt, im Trainingslager sind sie allesamt dabei – mit Ausnahme von Torjäger Fabian Schubert, der eben Papa geworden ist und nachreist. Spielmacher Tunay Deniz trainierte noch individuell. Wie könnte man die Neuzugänge nach dem gewaltigen Umbruch besser eingliedern als mit vielen, vielen Testspielen?
Bei Bezirksligist Sulzemoos arbeitete 1860 am Samstag im ersten Test vor der Abfahrt an der ersten Blamage der Saison, letztlich reichte es zu einem 4:1. "Ganz schön warm heute, aber ein geiles Gefühl, für die Löwen aufzulaufen“, sagte Neuzugang David Philipp, der in der 67. Minute den Bann brach: "Ich bin froh, dass ich ein Tor schießen konnte.“ Moritz Bangerter (75.), Leroy Kwadwo (81.) und Junglöwe Cristian Leone (83.) schraubten das Ergebnis zumindest etwas in die Höhe.
Kader komplettieren: Neun Neue sind eine stattliche Anzahl, aber bei über 20 Abgängen fast schon eine schlanke Anzahl. Sechzigs Kaderplanung ist nach AZ-Informationen auch noch nicht abgeschlossen: Ein Torhüter und ein Sechser sollen noch kommen. Im Fan-Lager würde man sich über eine Rückkehr von Ex-Löwe Dennis Dressel freuen, der mit Hansa Rostock aus der Zweiten Liga abgestiegen und vereinslos ist. Sechzigs leichter Geldbeutel könnts’ schwer machen.
Über jede Menge Trainings und zwei Tests einen neuen Löwen-Geist entfachen
Löwenstarke Grundlagen legen: Der blaue Trainingsplan zeigt es klar und deutlich: fast täglich zwei Trainingseinheiten, jede Menge Programm. Sechzigs neuer Athletiktrainer Philipp Kunz soll die Fitness-Grundlagen legen, Giannikis und sein Team an fußballerischen Fähigkeiten schleifen. In den Testspielen am Dienstag gegen Blau-Weiß Linz und am Donnerstag gegen Racing Strasbourg (jeweils 18 Uhr in der Dana-Arena von Windischgarsten) sollen erste Belege der schweißtreibenden Arbeit zutage gefördert werden.
Geist von Garsten entfachen: Nach AZ-Infos steht neben dem Fanabend mit den mitreisenden Anhängern eine Teambuilding-Maßnahme auf dem Programm: Rafting! Ob durch Gaudi in einem Gummiboot, auf dem Rasen oder in den Hotelzimmern: Sechzig braucht einen neuen Geist von (Windisch-)Garsten als Grundlage. Fazit Philipp für’s Phrasenschwein: "Ich denke, wir werden weiter die Abläufe trainieren, die Mannschaft weiter finden, Testspiele bestreiten und das Ganze festigen.“
Bleibt es nach den Wochen des Wahlkampfs jetzt ruhiger beim TSV 1860?
Gräben zuschütten: Man darf gespannt sein, ob und welche Gesellschaftervertreter die Reise mitmachen: Präsident Robert Reisinger schaute in den letzten Jahren immer wieder, aber eher sporadisch vorbei. Beim Test gegen Sulzemoos saß der Oberlöwe dagegen sogar auf der Bank. Ob Investor Hasan Ismaik nach seiner Wahlkampftour durch Bayern auch die Urlaubsregion Phyrn-Priel für sich entdeckt? Unwahrscheinlich.
Man darf gespannt sein, ob es die Gesellschafter schaffen, der Mannschaft jene Ruhe zu gönnen, die ein Team nach dem Gusto vieler Trainer und Sportchefs für ein erfolgreiches Arbeiten braucht.