Nach Holzhauser-Leihe: Diese Österreicher waren schon für 1860 aktiv

Raphael Holzhauser kommt auf Leihbasis zum TSV 1860 München. Bei den Löwen ist er nun der bisher letzte in einer langen Reihe von österreichischen Spielern, die schon für die Sechzger gespielt haben.
von  André Wagner
Beim TSV 1860 waren schon zahlreiche österreichische Kicker aktiv.
Beim TSV 1860 waren schon zahlreiche österreichische Kicker aktiv. © Imago

München - Nach langem Hin und Her hat Löwen-Coach Michael Köllner doch noch die erwünschte Verstärkung in der Winterpause bekommen. Ab sofort wird sich der ehemalige Bundesliga-Spieler Raphael Holzhauser das Sechzger-Trikot überstreifen.

Der Österreicher kommt auf Leihbasis vom belgischen Erstligisten Oud-Heverlee Leuven und tritt beim TSV 1860 in teils große Fußstapfen seiner Landsleute, denn bisher waren 20 österreichische Fußballer für die Löwen aktiv, darunter Vereinslegenden wie Harald Cerny, Peter Pacult oder auch Martin Stranzl.

1938 kam der erste Österreicher zu den Löwen

Begonnen hat alles mit Eduard Kainberger, der im Sommer 1938 vom Salzburger AK 1914 zu den Löwen wechselte, für den Verein allerdings kein Spiel absolvierte. Das gleiche Schicksal ereilte den Stürmer Norbert Bruckl, der im Sommer 1956 vom FK Austria Wien kam und sich dem TSV 1860 München anschloss, aber kein einziges Pflichtspiel für die Sechzger verbuchen konnte und bereits nach einem Jahr zum SC Brühl SG weiterzog.

Seitdem haben sich 18 weitere österreichische Kicker den Löwen angeschlossen, mal mehr mal weniger erfolgreich. Neuzugang Raphael Holzhauser dürfte sicherlich nicht der letzte gewesen sein.

Welche Österreicher sonst noch für den TSV 1860 München spielten, können Sie hier nachlesen und oben in der Bildergalerie sehen.

Gernot Fradl (Torwart)

Spielte von Sommer 1970 bis 1971 für die Löwen und kam dabei auf zwei Einsätze. Er kam von Hertha BSC Berlin und wechselte anschließend zum First Vienna FC.

Erwin Hohenwarter (Abwehr)

Kam im Sommer 1972 vom VfR Heilbronn, spielte zwei Partien und wechselte ein Jahr später zum 1. FSV Mainz 05.

Josef Stering (Mittelfeld)

Kam vom FC Wacker Innsbruck und schloss sich im Sommer 1978 dem TSV 1860 München an. In seinen zwei Jahren für die Löwen absolvierte Stering 64 Spiele und erzielte dabei zwei Tore. Im Sommer 1980 wechselte er zurück nach Österreich zum  Grazer AK 1902.

Peter Pacult (Sturm)

Wechselte im Sommer 1993 vom FC Linz zu den Sechzger und blieb bis Ende Juli 1995, bevor zurück in seine Heimat zum FK Austria Wien wechselte. Insgesamt 56 Mal spielte Pacult für die Löwen und erzielte dabei 21 Tore. 1996 kehrte er nach Giesing zurück und war bis 2003 als CO- und Cheftrainer der Löwen aktiv.

Harald Cerny (Mittelfeld)

Der österreichische Dauerbrenner bei den Löwen. War zunächst beim großen Stadtrivalen FC Bayern aktiv, kehrte dann für zwei Jahre in seine Heimat zurück, nur um dann wieder nach München zu gehen, diesmal aber zum TSV 1860 München. Kam im Januar 1996 vom damaligen FC Tirol und sollte den Löwen bis zu seinem Karriereende im Sommer 2007 treu bleiben. In seinen elfeinhalb Jahren für die Sechzger absolvierte Cerny 308 Partien und konnte sich dabei 22 Mal in die Torschützenliste eintragen.

Martin Stranzl (Innenverteidiger)

Wechselte im Februar 1997 mit 16 von der Güssing Jugend zur zweiten Mannschaft der Löwen. Zwei Jahre später ging es zu den Profis, für die er sich bis zum Sommer 2004 die Fußballschuhe schnürte und in der Zeit 111 Partien absolvierte und zwei Treffer erzielte. Wechselte anschließend zum VfB Stuttgart.

Marcus Pürk (Mittelstürmer)

Kam im Sommer 1999 von Rapid Wien zu den Sechzgern, blieb fünf Jahre, konnte in seinen 60 Einsätzen aber nur zwei Treffer erzielen. War nach seinem Abschied von den Löwen ein halbes Jahr vereinslos, bevor er sich in seiner Heimat Admira Wacker anschloss.

Christian Prosenik (Mittelfeld)

Von Juli 1999 bis Januar 2001 für die Löwen aktiv. Kam von Rapid Wien, spielte 20 Mal für die Sechzger (1 Tor) und ging danach zurück nach Wien, diesmal aber zur Austria.

Markus Weissenberger (Mittelfeld)

Wechselte im Sommer 2001 von Arminia Bielefeld auf Giesings Höhen. In seinen drei Jahren spielte er 90 Mal für die Löwen und konnte dabei 15 eigene Treffer bejubeln. Im Sommer 2004 zog Weissenberger weiter zu Eintracht Frankfurt.

Julian Baumgartlinger (Mittelfeld)

Der gebürtige Salzburger wechselte im Sommer 2001 zur Jugend des SV 1860 München. Über die U17 und U19 schaffte er im Jahr 2007 den Sprung zu den Profis. Machte 14 Spiele für die großen Löwen und wechselte im Sommer 2009 zurück nach Österreich zu Austria Wien.

Thomas Gebauer (Torwart)

Der gebürtige Augsburger, der im Oktober 2012 die österreichische Staatsbürgerschaft erhielt, kam im Sommer 2004 von der TSV Aindling zur zweiten Mannschaft der Löwen. Blieb für ein Jahr und absolvierte dabei zehn Spiele für den TSV 1860 II, ein Profispiel blieb Gebauer verwehrt. Wechselte im Anschluss zur SpVgg Bayreuth.

Rubin Okotie (Mittelstürmer)

Wechselte nach Stationen in Österreich, Deutschland, Belgien und Dänemark im Sommer 2014 von Austria Wien zum TSV 1860 München. Blieb für zwei Jahre, absolvierte 64 Spiele mit 25 Treffern für die Löwen und wechselte im Sommer 2016 ablösefrei zum Beijing BSU nach China.

Michael Liendl (Mittelfeld)

Ende August 2015 zog es Liendl von Fortuna Düsseldorf zum TSV 1860 München. Für die Löwen war der Mittelfeldmann in 63 Partien aktiv und konnte dabei 12 Treffer verbuchen. Nach zwei Jahren war Schluss, im August 2017 ging es für Liendl in die Niederlande zum FC Twente Enschede.

Alexander Strobl (Torwart)

Kam im Sommer 2017 ablösefrei vom TSV Buchbach, konnte sich bei den Löwen allerdings nicht durchsetzen. Ein Jahr und nur vier Spiele später war für Strobl das Kapitel 1860 München schon wieder beendet.

Michael Glück (Innenverteidiger)

Wechselte 2018 mit 15 in die Jugend des TSV 1860 und kam über die U17 und U19 der Löwen zu den Profis. Kam bisher in fünf Spielen zum Einsatz (4 x Bayernpokal, 1 x 3. Liga) und besitzt bei den Sechzgern noch einen Vertrag bis Sommer 2023.

Martin Pusic (Mittelstürmer)

Kurzarbeiter bei den Löwen. Kam Mitte September 2020 vom SV Mattersburg nach München, löste aber seinen Vertrag bei den Sechzgern nach nur drei Monaten und acht absolvierten Partien seinen Vertrag aus privaten Gründen wieder auf. Fand danach keinen neuen Verein mehr und beendete im April 2022 seine Karriere.

Tim Linsbichler (Mittelstürmer)

Der große Pechvogel der Sechzger. Kam im September 2020 von der TSG Hoffenheim II zu den Löwen, konnte aber wegen einer langwierigen Schambeinentzündung in der Saison 2020/21 zu keinem einzigen Einsatz. Im August 2021 gab er, zunächst für die zweite Mannschaft, sein Debüt für die Löwen. Anschließend war er im Bayernpokal auch erstmals für die Profis am Start. Kam in seiner Zeit in München auf 23 Einsätze für die Profis sowie vier Spiele für die zweite Mannschaft. Im Sommer 2022 war für Linsbichler die Zeit bei den Löwen zu Ende, seitdem pausiert der Stürmer.

Raphael Holzhauser (Mittelfeld)

Seit 11. Januar 2023 im Dienst der Löwen. Ist zunächst bis Sommer 2023 vom belgischen Erstligisten Oud-Heverlee Leuven ausgeliehen, wobei sich die Sechzger eine Kaufoption auf den Österreicher sicherten. War zuvor schon für den VfB Stuttgart und den FC Augsburg in der Bundesliga aktiv.

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