Nach Eklat in der Dritten Liga: Schiedsrichter bricht Spiel ab – Tatverdächtiger identifiziert

Zwickau/Köln - Die Polizei hat den Tatverdächtigen nach der Bierdusche gegen Schiedsrichter Nicolas Winter, die zum Spielabbruch der Drittliga-Partie zwischen dem FSV Zwickau und Rot-Weiss Essen führte, identifiziert. Das teilte die Polizei Sachsen mit.
Gegen den Mann, der laut Angaben von FSV-Vorstandssprecher Frank Fischer ein Sponsor des Vereins sein soll, werde nun wegen Körperverletzung ermittelt, hieß es von der Polizei. Auch der Verein kündigte Konsequenzen gegen den Mann an.
In einem auf die Situation folgenden Gerangel sei es zudem zum Übergriff auf einen Essener Spieler gekommen, teilte die Polizei weiter mit. Auch hier ermittelte die Polizei den Tatverdächtigen und erstattete Anzeige wegen Körperverletzung.
Erst Beschimpfungen, dann Bier ins Gesicht
Das Spiel war am Sonntag in der Halbzeit beim Stand von 1:1 abgebrochen worden. Schiedsrichter Winter (Hagenbach) war beim Gang in die Kabine erst wüst beschimpft und bekam dann von einem Fan auf der Haupttribüne das Bier mitten ins Gesicht geschüttet. Winter kam nach der Halbzeitpause nicht mehr aus der Kabine und brach das Spiel ab.
"Das ist furchtbar, das ist entsetzlich", sagte Fischer bei "Magenta Sport". "Bestimmte Dinge gehen einfach nicht. Das wird Konsequenzen haben. Wir müssen unseren Teil dazu beitragen, dass wir dagegen vorgehen. Wir können weder Punktabzüge und Sanktionen im finanziellen Bereich gebrauchen", sagte der sichtlich schockierte Fischer.
Auch der Gäste-Trainer bekam eine Bierdusche ab
Auch Gäste-Trainer Christoph Dabrowski wurde von einer Bierdusche erwischt. "Wir werden am Montag rechtliche Schritte einlegen", kündigte Fischer im MDR an.
Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich wertete den Abbruch als alternativlos, auch der frühere Referee Thorsten Kinhöfer bezeichnete es als "völlig richtig", dass das Spiel nicht wieder angepfiffen wurde. "Es ist eine Tätlichkeit gegen das Schiri-Team. Da kann es keine zwei Meinungen geben. Das Spiel wird auch 100-prozentig für Essen gewertet", sagte er der "Bild".