Nach dem Aufstieg in die 3. Liga: Das Mittelfeld des TSV 1860 im AZ-Check

Im dritten Teil der Zeugnisse für den TSV 1860 geht’s diesmal um das Mittelfeld – von Anführer Gebhart bis Durchstarter Wein.
von  Matthias Eicher
Wie hat sich das Löwen-Mittelfeld um Timo Gebhart, Aaron Berzel und Daniel Wein in dieser Saison geschlagen? Der AZ-Check!
Wie hat sich das Löwen-Mittelfeld um Timo Gebhart, Aaron Berzel und Daniel Wein in dieser Saison geschlagen? Der AZ-Check! © Augenklick/Rauchensteiner

München - Strategen, Taktgeber, Bindeglieder zum Löwen-Sturm. Auch das Mittelfeld des TSV 1860 hat dafür gesorgt, dass die Regionalliga-Löwen nicht in ebenjenem der Tabelle landeten, sondern die Meisterschaft einfuhren und durch den Relegations-Erfolg über den 1. FC Saarbrücken zu Aufstiegs-Löwen mutierten.

Timo Gebhart sollte jener Mann heißen, der seine Sechzger zum Aufstieg führt. Zum Leidwesen des Leit-Löwen konnte der Spielmacher nur im ersten Saisonviertel mithelfen. Wie er sich schlug und wer in die Bresche sprang – Teil drei der Saison-Zeugnisse für die Giesinger. Es gibt ein bis vier Punkte.

Daniel Wein: Vier Punkte

Vor der Saison kannte ihn auf Giesings Höhen kaum einer. "Vino" war’s genauso egal wie seine Bayern-Vergangenheit, denn der erst 24-Jährige reifte zum Stamm-Abräumer – und zum Giesinger Wein. Aggressiver, kampfstarker und mit der vielzitierten Pferdelunge ausgestatteter Löwe. Vier Treffer und sechs Vorlagen in 32 Spielen.

Aaron Berzel: Drei Punkte

Feierbiest der Löwen. "Ganz München steht Kopf! Die Nummer Eins der Stadt sind wir!", schrie er ins BR-Mikrofon nach dem Aufstieg und trug seinen Teil dazu bei, dass Spieler wie Fans ganz Giesing auf den Kopf stellten. Bezeichnete sich als "vom Virus infiziert".

Auf dem Platz (27 Regionalliga-Partien) flexibel als Innenverteidiger, doch zumeist auf der Sechs oder Acht. Gutes Auge, großer Kampfgeist, ab und an etwas zu hölzern.

Nico Andermatt: Zwei Punkte

Der Sohn von Trainer-Ikone Martin Andermatt dürfte sich mehr erhofft haben von der Löwen-Saison. Ein Treffer und zwei Vorlagen in 19 Spielen, meist nicht über die volle Distanz. Guter Techniker, doch er musste sich nicht nur hinter Gebhart, sondern auch anderen Kollegen anstellen. Womöglich bald mit einem anderen Wappen auf der Brust.

Dennis Dressel: Zwei Punkte

Reserve-Löwe. Nur ein einziges Spiel über neunzig Minuten, dabei direkt ein Treffer beim – allerdings bedeutungslosen – Saison-Finale in Bayreuth. Mit 19 Jahren ist der offensive Mittelfeldspieler aber noch am Anfang seiner Karriere.

Timo Gebhart: Drei Punkte

Rückkehrer aus Rostock und gefeiert wie ein verlorener Sohn. Und der Unglücks-Löwe der Saison. Schwere Muskelverletzung Anfang September, nachdem er sich mit vier Treffern und fünf Torvorbereitungen als Mittelfeld-Boss breitgemacht hatte. Anführer-Qualitäten wie spielerisches Ausnahmekönnen definitiv vorhanden. Seine Achillessehne bremste seine zwei Comebackversuche in der Rückrunde aus. Seine Zukunft ist an seine Gesundungsprognose geknüpft – und ungewiss. "Mal schauen, wie es weitergeht. Erstmal gesund werden", sagte er der AZ nach der fulminanten Aufstiegsfeier.

Simon Seferings: Drei Punkte

Vom Pechvogel in die Heldenrolle! 14 Monate verletzt und erst im spanischen Winter-Trainingslager langsam wieder auf dem Damm. Bierofka hielt große Stücke auf den ebenso robusten wie filigranen Mittelfeld-Akteur, und der zahlte zurück: Zwei Treffer und ein Assist in elf Partien, darunter der so wichtige 2:2-Ausgleich im Relegationsrückspiel gegen Saarbrücken. Quasi Sechzigs Aufstiegs-Torschütze.

"Ich hatte es im Gefühl, habe davon geträumt. Aber letztlich ist es unglaublich, dass es nach der schweren Zeit für mich wahr geworden ist mit dem Aufstieg", schwärmte er.

Ugur Türk: Ein Punkt

Versuchte sich als Gebhart-Ersatz, musste aber schnell wieder weichen. 13 Spiele, aber nur zwei davon über 90 Minuten. Konnte keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, ist aber auch erst 20 Jahre alt.

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