Nach Blitzturnier-Pleiten für TSV 1860 München: Löwen-Coach Jacobacci hat "auch Gutes gesehen"

Der TSV 1860 verliert auch die Testspiele beim Blitzturnier gegen Borussia Mönchengladbach und den VfB Stuttgart. "Man hat auch Gutes gesehen", sagt Trainer Maurizio Jacobacci. Eine AZ-Analyse.
Matthias Eicher
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
2  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Löwendompteur Maurizio Jacobacci.
Löwendompteur Maurizio Jacobacci. © IMAGO/Ulrich Wagner

München - Bevor es um sportliche Leistungen ging, zeigten die Löwen Menschlichkeit und Mitgefühl: Der neue Kapitän Jesper Verlaat überreichte vor dem Aufeinandertreffen am Samstag mit Borussia Mönchengladbach ein 1860-Trikot mit Rückennummer 60 und der Aufschrift "Lainer": Tolle Geste in Richtung des Gladbachers Stefan Lainer, der an Lymphdrüsenkrebs erkrankt ist.

Geste für den erkrankten Gladbacher Lainer: 1860-Kapitän Verlaat (r.) und Borusse Herrmann.
Geste für den erkrankten Gladbacher Lainer: 1860-Kapitän Verlaat (r.) und Borusse Herrmann. © sampics/AK

Applaus im Sportpark Heimstetten. Das dortige Blitzturnier in der Vorbereitung auf die Saison 2023/24 schlossen die Löwen dennoch nach den Duellen gegen die Fohlen (1:2) und dem VfB Stuttgart (0:2) als Letzter ab. Gladbach, das den VfB um einen gewissen Alexander Nübel im Tor mit 5:1 abschoss, krönte sich am Ende zum Sieger.

Ein Saisonstart mit Pleiten

Was bleibt hängen von den beiden (erwartbaren) Pleiten des TSV 1860 zum Abschluss der Einstimmungsphase auf die neue Saison, die für die Löwen am 5. August um 14 Uhr daheim gegen den SV Waldhof Mannheim startet? "Wir sind nicht zufrieden mit den Resultaten", sagt Cheftrainer Maurizio Jacobacci, "aber wir sind weiter als vor einer Woche." Die AZ zeigt die Tops und Flops, Licht und Schatten:

Zwei auffällige Neu-Löwen: Ins Auge stachen bei 1860 die zwei Neuzugänge Morris Schröter und Manfred Starke: Der Ex-Rostocker Schröter zeigte gleich mehrfach, dass er Tempo und Dribbelstärke ins Spiel der Giesinger einbringen kann. Der zentrale Mittelfeldmann Starke, vom VfB Oldenburg gekommen, sorgte per Kopf für den achtbaren 1:1-Zwischenstand gegen eine Gladbacher B-Elf. Neu-Löwe Leroy Kwadwo stand dagegen noch nicht im Kader.

Sechzger steigern sich nach hinten raus

Verbesserte Sechzger: Ganz grundsätzlich und besonders in den letzten 15, 20 Minuten gegen Gladbach agierte 1860 teils gefällig, mit ein bisschen Glück hätte es auch 2:2 stehen können. Trainer Jacobacci lobt die Steigerung: "Jetzt kommt langsam diese Frische hinzu und man hat sicher auch sehr gute Sachen gesehen." Vor allen Dingen, dass 1860 "gefährlich werden" könne, wenn wir "mutiger spielen" und "die Richtung nach vorne suchen".

Die Sechzger-Charaktere: Sechzig hat für manch kritischen Beobachter unter den Fans scheinbar wahllos eine ganze Elf voller Neuzugänge zusammengeholt. Auffällig in den Gesprächen mit den Neu-Löwen, aber auch mit Jacobacci: Die Verstärkungen haben ihre Herzen den Ausführungen zufolge am rechten Fleck. Schröter dazu: "Das sind gute Jungs, es macht Spaß."

Neulöwe Schröter mit hohen Zielen

Durchwachsene Giesinger Bilanz: Drei Siege, ein Unentschieden, sechs Niederlagen. 26:13 Tore. So lautet die gesamte Testspiel-Bilanz des TSV 1860 nach dem jüngsten Härtetest-Wochenende. Schröter redet es wie folgt schön: "Du kannst eine super Vorbereitung spielen, wenn du aber dann die ersten drei Spiele reinsch***t, ist es nicht gut. Jetzt sagt jeder, die Vorbereitung war nicht gut. Aber wenn du dann die ersten drei Partien gewinnst, spricht keiner mehr über die Vorbereitung."

Die weiß-blaue Torarmut: 26 Kisten klingen nach einem bestens funktionierenden Sturm, doch 25 entfielen auf die drei Siege gegen die unterklassigen Gegner Tittling (12:0), Wemding (9:0) und Memmingen (4:0).

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Bleibt in den sechs restlichen Spielen nur das Starke-Törchen gegen Gladbach. Kein Wunder, dass sich Jacobacci noch einen Stürmer wünscht. Jüngster Name im "Merkur": Florenz-Stürmer Gabriele Gori. Klingt unwahrscheinlich, da Florenz einen Teil des Gehalts übernehmen müsste. Aber der Weg dürfte über einen höherklassigen Leih-Stürmer führen.

Richters Patzer: Torhüter David Richter leistete sich gegen Gladbach einen folgenschweren Schnitzer vor dem 0:1. Jacobacci sagt trotzdem über das Torhüterduell mit Platzhirsch Marco Hiller: "Es ist noch nichts entschieden."

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
2 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Kein1860Fan am 31.07.2023 15:36 Uhr / Bewertung:

    Kann das alles auch unsere Nationalmannschaft?

  • muc_original_nicht_Plagiat! am 31.07.2023 03:50 Uhr / Bewertung:

    "Kein Wunder, dass sich Jacobacci noch einen Stürmer wünscht."

    Vielleicht sollte der Trainer endlich(und dieses "endlich" beziehe ich auch auf die letzten Jahre
    , als die Zeit vor Jacobacci) ein Konzept und Spielsystem entwickeln, in dem Offensivaktionen gut konstruiert auch mal über das Mittelfeld vorgetragen werden, mit nachrückenden Spielerrn, einer guten Strafraumbesetzung(findet fast nicht statt), mit nötiger Restverteidigung... also nicht kopflos ... ich wünsche mir weniger lange Bälle, ich wünsche mir, dass Angriffe choreografiert vorgetragen werden ... das Spiel in der gegenerischen Hälfte muss deutlich verbessert werden, Mannschaftsteile besser verbunden sein, also die Abstände nicht zu groß zwischen den eigenen Reihen. ich hätte gerne eine Spielidee, bei der Laufwege einstudiert werden, nicht auf den Zufall gesetzt wird. 1860 braucht besseres, geradlinigeres Vertikalspiel, Räume schaffen, erkennen, besetzen, Nachrücken, Doch über allem steht: mehr Ballsicherheit, dringend!

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.